Auf Instagram hat Janine Dornbusch sich von den Fans verabschiedet. Was Frontmann Jojo Berger zu ihrem Austritt sagt.
„Fällt mir nicht leicht“Querbeat verliert Saxofonistin – letzte Frau verlässt die Band
Mit einem emotionalen Statement hat Musikerin Janine Dornbusch ihren Austritt aus der Brassband Querbeat bekannt gegeben. „Es fällt mir nicht leicht“, schreibt sie zu Beginn eines langen Textes in einem Instagram-Post. Ein Saxophon glitzert in ihrer Hand, während sie ausgelassen auf der Bühne tanzt – mit diesem gewohnten Bild der leidenschaftlichen Musikerin macht sie den Abschied offiziell.
„Am 19. Dezember im Palladium werde ich meine allerletzte Querbeat-Show spielen“, schreibt Dornbusch. Bei dem Termin an diesem Donnerstag handelt es sich um das ausverkaufte Jahresabschlusskonzert der Band mit Bonner Wurzeln – das nun verspricht noch emotionaler zu werden.
„Ich habe gemerkt, dass das Tour- und Bühnenleben irgendwie nicht mehr zum Rest von mir passt“, erklärt die Saxofonistin. „Die Parties sind nicht mehr so aufregend, und der Drang, so viele Tage im Jahr durch die Welt zu reisen um neue Sphären zu erobern, ist irgendwo auf der Strecke geblieben.“ Sie habe mittlerweile auch andere Dinge für sich entdeckt.
Querbeat: Janine Dornbusch war die letzte Frau
„Schmerzhaft“, nennt sie die Entscheidung Querbeat zu verlassen. Gleichzeitig sei sie aber auch eine „Chance sich neu zu entdecken - auf beiden Seiten“. Auch wenn es hart sei, fühle sich der Schritt richtig an. Vermissen werde sie das Bandleben und die Fans trotzdem: „So lange hat euer Applaus uns gemeinsam getragen. Das alles hier hat mich zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin. Querbeat wird immer ein Teil von mir sein.“
Mit Dornbuschs Austritt verlässt die letzte Frau die bisher 13-köpfige Band. Trompeterin Wilma Utpadel war bereits 2018 ausgetreten. Dornbusch sah sich deshalb als ein Vorbild in einer von Männern dominierten Szene: „Wenn ich ein paar von Euch, vor allem Mädels und Frauen, dazu bewegt habe, ein Instrument in die Hand zu nehmen oder sich selbstbewusst in wichtigen Momenten für die Musik zu entscheiden, dann macht mich das umso glücklicher“, sagt sie.
Querbeat: Jojo Berger hat Verständnis für Austritt seiner Kollegin
Für Jojo Berger, den Sänger der Band, sei Dornbuschs Austritt ein „absoluter Verlust“, erklärte er der Rundschau. Seit Tag eins sei die Saxofonistin dabei gewesen. Man habe ziemlich schlucken müssen, als sie ihre Entscheidung dem Rest der Band mitteilte. „Vor allem, weil wir so lange zusammen sind und als Schulband angefangen haben. Man wird ja gemeinsam erwachsen. Insofern ist das nie, nie ein schöner Moment.“
Eines stehe jedoch seit Tag Eins der Band „über allem“: das Glück der einzelnen Mitglieder. Es sei nur verständlich, „wenn man diesen ja sehr, sehr strapaziösen Tour-Lifestyle dann irgendwann nicht mehr mitfühlen kann. Dann geht es auch darum, dass man diesem Wunsch nach Happiness auf jeden Fall nachkommt.“ Die restlichen Mitglieder seien deshalb sehr verständnisvoll mit dem Entschluss umgegangen.
Der Terminkalender von Querbeat ist das ganze Jahr über prall gefüllt. Neben eigenen Konzerten wir die Band längst auch für die großen Festivals Deutschlands gebucht – egal ob Parookaville, Summerjam oder Lollapalooza. Dornbusch ist immer vorne mit dabei, macht in ihren auffälligen Outfits Stimmung. Sie habe eine beeindruckende Bühnenpräsenz und sei eine „unfassbar kreative Frau“, sagt Berger begeistert.
Querbeat: Keine Suche nach neuer Saxofonistin
Vorerst rücke keine neue Saxofonistin auf ihren Platz nach. Querbeat wird wohl erstmal eine rein männliche Truppe bleiben. Auf die Frage, ob die Band sich nun neue weibliche Mitglieder wünscht, erklärt der Sänger: „Ich glaube, wir wünschen uns das nicht für uns konkret unbedingt. Es geht generell darum, dass wir uns in jedem Lineup von jedem Festival und in jeder Musik mehr Frauen wünschen.“
Immer noch gebe es im Musikbusiness weniger erfolgreiche Frauen als erfolgreiche Männer. Dornbusch habe mit ihrem Einsatz schon viel dafür getan, das zukünftig zu ändern.