Der Zentral-Dombau-Verein (ZDV) muss nach einem neuen Präsidenten Ausschau halten.
Gesundheitliche GründeMichael Kreuzberg tritt als ZDV-Präsident in Köln zurück
Wie der Verein bekannt gab, ist der amtierende Präsident Michael Kreuzberg aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten. Der Rücktritt erfolgte demnach bereits zum 25. Mai.
Kreuzberg gehörte dem ZDV seit dem Jahr 2012 an. Im Oktober 2018 trat er die Nachfolge des damaligen Präsidenten Michael Hoffmann an. Der Präsident des ZDV wird in der alle vier Jahre stattfinden Hauptversammlung des Vereins von den Mitgliedern gewählt. Bis zur nächsten turnusgemäßen Tagung der Hauptversammlung am 12. Oktober übernimmt Rüdiger Fuchs die Leitung des Vereins. Als gewählter Secretär ist Fuchs laut des vom preußischen König Friedrich Wilhelm IV. genehmigten Status auch handlungsbevollmächtigt. Fuchs zeigt sich in einer Mitteilung des ZDV zuversichtlich, das bei der Hauptversammlung in der Kölner Philharmonie „eine gute Lösung für die Präsidentschaft des knapp 17500 mitgliederstarken Vereins“ gefunden werden kann.
Amtszeit von Corona-Pandemie geprägt
6,8 Millionen Euro beträgt das Jahresbudget des Doms. 60 Prozent davon übernimmt der Zentral-Dombau-Verein mit rund vier Millionen Euro. Das Geld stammt aus Spenden und Mitgliederbeiträgen. Dazu kommen noch Sonderfinanzierungen einzelner Projekte über Patenschaften.
Kreuzbergs Amtzeit war unter anderem von der Corona-Pandemie geprägt. Auch für den ZDV war es schwer, in den Jahren 2020 bis 2022 das Vereinsleben aktiv zu halten. Kreuzberg hatte noch mit weiteren negativen Einflüssen zu kämpfen. In einem Rundschreiben an die Mitglieder im Jahr 2021 schrieb er: „Die stark medienbegleitete Aufarbeitung der Missbrauchsfälle hat den ZDV stark in Mitleidenschaft gezogen. Es gab viele Kündigungen, und uns wurde auch klar signalisiert, warum man ,in unseren Verein' nicht eintreten wird. Kündigungen und fehlende Neuanmeldungen – das trifft uns sehr.“ Kreuzberg zog daraus die Lehre, dass der ZDV seine traditionelle Überkonfessionalität mehr herausstellen müsse.
Dennoch gelang es dem ehemaligen Landart des Rhein-Erft-Kreises und Brühler Bürgermeister, positive Akzente zu setzen. Dass nach zehn Jahren die aufwendige Restaurierung des Michaelsportals an der Nordseite des Doms fertiggestellt werden konnte, war wesentlich dem ZDV zu verdanken. Der steuerte 750 000 Euro zu der Restaurierung bei. Um auf diese Summe kommen zu können, setzte der Verein ein Patenschaftsprogramm auf.
Seine Stimme erhob der ehemalige ZDV-Präsident auch, als die Stadt Köln den Dom weitestgehend aus ihren Logos entfernte. Er sei „entsetzt“ über das Vorgehen der Stadtverwaltung, sagt er damals. „Das zeugt von einem überaus großen Selbstvertrauen, ein weltweit bekanntes Wahrzeichen aus dem Stadtlogo herauszunehmen“, meint er süffisant.