AboAbonnieren

Als ob es nicht Wichtigeres gäbeKommentar zu Neueinteilung der Veedel

Lesezeit 1 Minute
20160607_RSKUNW_0142

Die Hohenzollernbrücke

  1. Agnesviertel statt Neustadt Nord? Südstadt statt Neustadt Süd?
  2. Die Idee der Neubennenung hat durchaus Charme.
  3. Tatsächlich hat die Neueinteilung jedoch keinerlei praktischen Nutzen für die Bürger, so unser Autor.

Köln – Die Idee, den Veedeln in der Innenstadt den Status einer offiziellen Amtsbezeichnung zu geben, hat ja durchaus Charme. Wer will schon in der „Neustadt Nord“ wohnen, wo er doch eigentlich im Agnesviertel oder am Eigelstein lebt? Wem wäre Südstadt nicht lieber als „Neustadt Süd“?

Als ob es nichts Wichtigeres gäbe

Doch bei Lichte betrachtet, hätte die Neuaufteilung der vier linksrheinischen Innenstadtbereiche in Veedel mit tradierten, kölsch-gemütlichen Namen keinerlei praktischen Nutzen für die Bürger. Es wäre nur ein Schritt fürs „Jeföhl“, eine nette Geste, mehr nicht. Einwohnern der Innenstadt würde es ermöglichen, ihr geliebtes Veedel auch im Personalausweis mit sich zu tragen, für die restlichen 900 000 Kölner ändert sich nichts.

Außerhalb Kölns wird mancher über solche Debatten den Kopf schütteln. Als ob es in der Stadt nichts Wichtigeres gäbe – bezahlbaren Wohnraum oder vernünftige Schulen. Ein solches Projekt kann sich eigentlich nur eine Stadt leisten, die alle anderen Hausaufgaben erledigt hat.

koeln@kr-redaktion.de