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Konzert im E-WerkKasalla feiern  doppelten Tourabschluss in Köln

Lesezeit 3 Minuten
Kasalla mit Sänger Bastian Campmann im E-Werk.

Kasalla mit Sänger Bastian Campmann im E-Werk.

Auch ein neues Werk präsentierte die Band: „Der Anfang von för immer“, ein ruhiges Lied über eine zufällige Begegnung und dem Gedanken an eine gemeinsame Zukunft.

Die Musiker und die Crew von Kasalla sind in den vergangenen Jahren zu echten Warte- und Verschiebe-Experten geworden. Das furiose Stadion-Konzert, das im Sommer 2022 in Müngersdorf 40.000 Menschen anzog, ging 2018 in den Vorverkauf und musste zweimal coronabedingt verschoben werden. Folgen sollte die ambitionierte Europa-Tour zum Album „Rudeldiere“, doch die Pandemiefolgen durchkreuzte die Pläne. Es gingen schlicht zu wenige Tickets über die digitale Ladentheke. Zwischen erster Ankündigung und der Umsetzung im zweiten Anlauf mit deutlich abgespecktem Tourplan vergingen erneut knapp zweieinhalb Jahre. Am Montag und Dienstag beendeten die Kölsch-Rocker ihre Tour mit einem Doppel-Heimspiel im E-Werk. „Hallo Zuhause“, begrüßt Sänger Bastian Campmann die gut 1900 Fans in der ausverkauften Mülheimer Halle.

Vorausgegangen waren dem Abschluss Konzerte unter anderem in München, Berlin, Leipzig und sogar im niederländischen Venlo und in Luxemburg. Und auch wenn es in ganz Deutschland ganz offensichtlich jede Menge Fans gibt, die sich auch außerhalb der Karnevalszeit zu kölschen Tönen hingezogen fühlen, so sehr genießen Campmann, Flo Peil, Sebastian Wagner, „Ena“ Schwiers und Nils Plum sichtbar die vertraute Heimat. „Hier sind viel weniger Erklärungen notwendig“, sagt Campmann. Etwa beim Lied über den „dreckelijen Schälsickjung“, bei dem man Menschen von außerhalb erst einmal über die Systematik der beiden Rheinseiten aufklären müsse. „In Bielefeld gibt es da kaum Anknüpfungspunkte, die haben in der ganzen Stadt keinen richtigen Fluss.“

Kasalla im E-Werk: Köln-Premiere für neuen Song

Auf große Überraschungen oder Gäste verzichten Kasalla im E-Werk. Schlimm ist das nicht, schließlich hat sich die Band in den vergangenen 13 Jahren ein beachtliches Hit-Portfolio aufgebaut. Zwölf Titel der Setliste stammen aus dem jüngsten (fast zwei Jahre alten) „Rudeldiere“-Album. Erfrischend sind die etwas älteren und seltener gespielten Songs: Etwa der „Künning vun Kölle“, bei dem Porträts der Bandmitglieder mit Thron und Krone die LED-Bildschirme im Hintergrund zieren. Ein neues Werk haben die Rocker dann doch mitgebracht: „Der Anfang von för immer“, ein ruhiges Lied über eine zufällige Begegnung und dem Gedanken an eine gemeinsame Zukunft.

Kasalla im E-Werk

Kasalla im E-Werk

Fester Programmpunkt eines Kasalla-Konzerts ist mittlerweile das eindrückliche Statement gegen Hass, Diskriminierung und die AfD („Fleisch und Bloot“). Es sei wichtig, seinen Mitmenschen weiter zuzuhören, wenn sie im Herzen demokratisch sind, sagt Campmann. Auch wenn sie Dinge sagen, die eigentlich nicht mehr in die heutige Zeit passen. Nach der letzten Ekstase zur „Stadt met K“ beschließt das Quintett die Tour mit gewohnt ruhigen Tönen. „Mer sin Eins“ und „Sing mich noh Hus“ beenden das Konzert nach zweieinhalb Stunden und nur wenigen Verschnaufpausen. Das Warten hat sich definitiv gelohnt.