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PilotprojektJugendliche dürfen Vertreter in Kölner Bezirksvertretung schicken

Lesezeit 2 Minuten
Im Stadtrat sitzen die Jugendvertreter noch nicht.

Im Stadtrat sitzen die Jugendvertreter noch nicht.

Die Kölner Bezirksvertretung Innenstadt bringt im ersten Halbjahr 2025 erstmals jugendliche Vertreter auf die politische Bühne. Der sechsmonatige Testlauf soll demokratische Kompetenzen fördern und politische Partizipation stärken.

In der Bezirksvertretung (BV) Innenstadt werden erstmals Jugendvertreter zugelassen. Zunächst soll es einen sechsmonatigen Testlauf im ersten Halbjahr 2025 geben. Einem entsprechenden Antrag von Grünen,SPD, Klimafreunden und Die Partei stimmten die Mitglieder der BV Innenstadt am Donnerstag geschlossen zu.

„Grundlage dieses aktuellen Antrags ist ein Antrag aus Mai 2023. Beide entstanden durch einen gemeinsamen Vorstoß des Ortsverbandes Innenstadt/Deutz von Bündnis 90/Die Grünen und der grünen Bezirksfraktion“, sagte Reinhold Goss, Sprecher des Vorstands im Ortsverband Innenstadt der Grünen. Er freue sich, dass der Impuls nun in die Realität überführt werde.

Rechte orientieren sich an Seniorenvertretenden

Die Rechte der Jugendvertreterinnen und -vertreter sollen sich an denen der Seniorenvertreter orientieren. Hierzu gehört insbesondere das Rederecht zu den einzelnen Tagesordnungspunkten. Auch ein Sitzungsgeld wie bei den Seniorenvertretern soll es geben. Hierfür bewilligte die Bezirksvertretung die entsprechende Summe aus den bezirksbezogenen Mitteln an den Kölner Jugendring zur Weiterleitung an die am Testlauf teilnehmenden Jugendlichen.

Der Testlauf wird pädagogisch im Rahmen des Misch-Mit-Prozesses durch den Kölner Jugendring begleitet. Dies umfasst die Auswahl der Teilnehmenden unter inklusiven Gesichtspunkten, eine Einführung in Abläufe und Gepflogenheiten der Bezirksvertretung sowie regelmäßige Supervision zur Reflexion und Unterstützung. Ziel ist die Förderung demokratischer Kompetenzen und politischer Partizipation. Zur Deckung der Aufwände in der Begleitung wird eine angemessene Aufwandsentschädigung bereitgestellt.

Testphase für Jugendvertreter

Neben dem Jugendring entsendet auch die Bezirksschülervertretung einen Jugendlichen in die BV Innenstadt. „Wir sind sehr glücklich darüber, denn es ist wichtig, dass die Jugendperspektive eingebracht wird“, begrüßt Mark Krenzel von der Bezirksschülervertretung Köln die Entscheidung. Als Schülervertreter finde man vor allem Themen rund um die Schule wichtig. „Wir wollen aber auch eine Anlaufstelle sein für Jugendliche aus dem Bezirk, deren Anliegen wir vertreten wollen“, sagt Krenzel. Er ist zuversichtlich, dass es nach der Testphase weitergeht. „Ich habe gar keine Zweifel, dass das erfolgreich funktioniert.“ Weiter sagte Krenzel: „Wir freuen uns darüber, dass der Beschluss interfraktionell gefasst wurde und hoffen, dass sich jetzt vielleicht auch andere Bezirksvertretungen überlegen, in diesem Punkt dem Beispiel der Innenstadt zu folgen.“

Mit dem vorgeschlagenen „Testlauf“ sollen Erkenntnisse dazu gesammelt werden, wie eine solche Vertretung mittelfristig gestaltet werden kann. Die Durchführung in dieser Wahlperiode ist, so wurde im Antrag dargelegt, die Voraussetzung dafür, dass die Jugendbeteiligung zum Start der nächsten Ratsperiode eingeführt werden kann.