Die Kölner Bevölkerung ist auch 2023 gewachsen. Für 18- bis 30-Jährige ist die Stadt besonders attraktiv, Familien ziehen eher raus.
Immer mehr MenschenKöln ist bei jungen Erwachsenen besonders beliebt
Immer mehr Menschen leben in Köln. Auch im vergangenen Jahr ist die Bevölkerung der Domstadt gewachsen, teilt das Amt für Stadtentwicklung und Statistik mit. In den Statistischen Nachrichten werden die jährlichen Bevölkerungsbewegungen im Vergleich zum Vorjahr dargestellt. Dazu zählen sowohl Menschen mit gemeldetem Haupt- als auch Nebenwohnsitz.
Erneuter Zuwachs
Insgesamt sind im vergangenen Jahr erneut mehr Menschen nach Köln gezogen, als aus der Domstadt weggegangen. Somit ist die Zahl der Kölner trotz mehr Todesfällen als Geburten gestiegen. Im Vergleich zum Ausnahmejahr 2022, als wegen des Kriegsbeginns zahlreiche Menschen aus der Ukraine zuzogen, gingen die Zahlen zwar um 12,3 Prozent auf 58.189 zurück. Mit 53.690 (+ 0,9 Prozent) blieben die Fortzüge aber relativ konstant. Daraus ergibt sich ein sogenanntes Wanderungsplus von 4.499. Da sich aber nicht jeder, der umzieht, korrekt abmeldet, dürfte die tatsächliche Zahl derer, die aus Köln wegziehen, eher höher liegen, teilt die Stadt mit.
Wer rauszieht, geht eher weiter weg
Wer Köln verlässt, zieht inzwischen eher etwas weiter weg in andere Kommunen Nordrhein-Westfalens (15.715) und nicht mehr wie in früheren Jahren hauptsächlich in die umliegenden Kommunen (13.576). Unter denen, die ins Kölner Umland ziehen, sind besonders viele Familien. Der Anteil der Kinder an allen Fortgezogenen in die sogenannte Wohnungsmarktregion war mit 16,1 Prozent überdurchschnittlich hoch, wohingegen besonders viele Menschen zwischen 18 und 30 Jahren ins übrige Nordrhein-Westfalen (40,2 Prozent) und sonstige Bundesgebiet (43,8 Prozent) zogen. Wenn auch weniger als in den Vorjahren, ziehen am meisten Kölner in den angrenzenden Rhein-Erft-Kreis (-2.144). Wanderungsgewinne wurden dagegen mit weiter entfernten Kreisen und kreisfreien Städten erzielt, am meisten mit der Stadt Aachen (+364).
Bei jungen Menschen weiterhin beliebt
Gleichzeitig bleibt Köln wie bereits in der Vergangenheit vor allem bei jungen Erwachsenen beliebt. Unter anderem Studierende und Auszubildende lockt es in die Rheinmetropole. Insbesondere die zugezogenen 18- bis 30-Jährigen (+10.106) sind laut Bericht für das Bevölkerungswachstum in Köln ausschlaggebend.
Neuer Höchststand bei Einbürgerungen
Hinsichtlich der Herkunftsregion sorgten die Zuzüge aus dem Ausland für das Wanderungsplus. Sie gingen zwar um fast 7.000 auf 21.244 zurück, übertrafen aber die Fortzüge dorthin (7.275) weiter am stärksten. Die Zahl der nichtdeutschen Zugezogenen sank entsprechend auf 27.880. Die deutschen Zugezogenen (30.309) machten damit wieder mehr als die Hälfte der neuen Kölner aus. Wie im Vorjahr kamen die meisten aus dem Ausland Zugezogenen aus der Ukraine (2.893), der Türkei (2.556) und Syrien (2.193). Mit 3.672 Einbürgerungen gab es vergangenes Jahr einen neuen Höchststand. Auch die Zahl der Eingebürgerten insgesamt ist in Köln weiter angestiegen auf 149.536 (+ 1,6 Prozent).
Geburtenrate sinkt weiter
Der Trend, dass immer weniger Kinder in Köln zur Welt kommen, blieb auch 2023 bestehen. Die Zahl der Geburten sank im Vergleich zum Vorjahr um 7,3 Prozent weiter auf 9.099, die Zahl der Sterbefälle ging leicht um 0,9 Prozent auf 10.581 zurück. Somit starben auch im vergangenen Jahr mehr Menschen in Köln, als geboren wurden. Zum Stichtag 31. Dezember 2023 lebten in Köln 1.095.520 Menschen.