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Kölner StartupsEs gibt in Köln weniger neue Unternehmen – aber auch positive Trends

Lesezeit 2 Minuten
Ein großer Teil der Neugründungen auch in Köln spielt sich im Bereich der Digitaltechnik ab.

Ein großer Teil der Neugründungen auch in Köln spielt sich im Bereich der Digitaltechnik ab.

Die Zahl der Unternehmens-Neugründungen in Köln geht zurück, dafür gibt es mehr Startups mit guten Erfolgsaussichten.

2023 war kein gutes Jahr für Gründungen. Nicht nur in Köln, aber eben auch dort. Einen Rückgang um satte 27 Prozent hat man hier bei Startup-Gründungen zu verzeichnen, lediglich 67 neue kamen hinzu. Damit liegt deren Gesamtzahl in der Domstadt nun bei 735. Andere Städte wie Berlin und München mussten ebenfalls Einschnitte verzeichnen, allerdings spielen die auch in einer anderen Liga - dort wurden 468 (Ein Rückgang um sieben Prozent) beziehungsweise 187 Neugründungen (minus von 13 Prozent) verzeichnet. Hamburg konnte gegen den Trend sogar um runde zehn Prozent von 143 auf 158 zulegen.

Auffällig aber für Köln und laut der Kölnbusiness Wirtschaftsförderung ein positiver Trend: Die Zahl der Scaleups steigt und liegt nun bei neun Prozent, ebenso die Zahl der Unternehmen, die von Frauen gegründet werden - 22 Prozent aller Gründungen. Ein Unternehmen befindet sich in der Regel dann in der Scaleup-Kategorie, wenn es die zweite Finanzierungsrunde durchlaufen hat und in dieser Phase irgendwo zwischen drei und fünf Millionen Euro einsammeln konnte. Auch wird oft in Mitarbeiterzahlen gerechnet: Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeiterinnen oder Mitarbeitern gelten dann ebenfalls als Scaleup. Die meisten Gründungen gab es in Köln in den Bereichen Medizin, Software, Lebensmittel, E-Commerce und Bildung.

Mittelstädte und Regionen holen auf

Laut Startup-Bilanz ist das Finanzierungsvolumen für Kölner Jungunternehmen mit einem Plus von 35 Prozent auf rund 222 Millionen Euro deutlich gestiegen, wobei das KI-Unternehmen „DeepL“ mit einer Finanzierungsrunde von rund 100 Millionen Euro im ersten Halbjahr natürlich die Schlüsselrolle spielte. „Die aktuell herausfordernden Zeiten wirken sich auch auf die Wirtschaftsmetropole Köln aus. Das Kölner Startup-Ökosystem beweist jedoch seine Widerstandsfähigkeit und Innovationskraft. Die steigende Zahl von Scaleups unterstreicht, dass Köln weiterhin sehr gute Rahmenbedingungen für das Wachstum innovativer Unternehmen bietet“, blickt Kölnbusiness-Geschäftsführer Manfred Janssen denn auch optimistisch in die Zukunft.

Interessant ist in dem Zusammenhang vielleicht auch, dass sich Neugründungen längst nicht mehr auf Hotspots wie die deutschen Großstädte konzentrieren. Insbesondere Mittelstädte mit Forschungsschwerpunkten wie Darmstadt, Karlsruhe oder Heidelberg oder so genannte Metropolregionen verzeichnen laut dem vom Bund geförderten Projekt „Startup Port“ hier einen Aufschwung.