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Stadtmuseum in KölnDie Wahl des neuen Chefs entwickelt sich zur Hängepartie

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Philipp Hoffmann

Philipp Hoffmann soll neuer Direktor des Stadtmuseums werden

Nur FDP und CDU haben den Kandidaten Philipp Hoffmann eingeladen. Die Grünen wollen ihn vorerst nicht kennenlernen.

Anfang der Woche ist die Wahl von Philipp Hoffmann zum neuen Chef des Stadtmuseums krachend gescheitert. Am Ende stimmten im Hauptausschuss alle Parteien mit Ausnahme der CDU für eine Vertagung der Personalie und folgten damit einem FDP-Antrag. Die Liberalen hatten betont, den Kandidaten kennenlernen zu wollen, um sich ein Bild von seinen Zielen und seinen Potenzialen machen zu können. Nun zeigt sich: Außer der FDP und der CDU hat bislang keine andere Partei Interesse an einer Vorstellung.

Wenig Wert auf ein persönliches Treffen

Die Grünen hatten zuletzt betont, es gebe schon aus formalen Gründen ein großes Fragezeichen hinter der Bewerbung von Hoffmann. Ein persönliches Gespräch ist offenbar nicht vorrangig. „Wir sind an dem Thema dran und beraten“, sagt vieldeutig die kulturpolitische Sprecherin, Brigitta von Bülow. „Das nächste Mal am kommenden Mittwoch.“ Auch SPD und Linke legen derzeit wenig Wert auf eine persönliche Begegnung. „Leider erfüllt Herr Hoffmann die Kriterien der Ausschreibung nicht. Daher sehen wir keinen Anlass, ihn in unsere Fraktion zu einem Kennenlernen einzuladen“, teilte die SPD mit. Auch die Linke hält ein Treffen für „entbehrlich“. Volt, die dritte Partei im Ratsbündnis neben Grünen und CDU, äußerte sich zunächst nicht. Die CDU hat Hoffmann für den kommenden Montag in die Fraktion eingeladen. Er werde dann seine Konzepte vorstellen.

Politik soll frühzeitig eingebunden werden

Unterdessen wollen SPD und Linke einen gemeinsamen Antrag in den nächsten Kulturausschuss einbringen und die Transparenz bei der Besetzung von Leitungsfunktionen im Kultursektor stärken. Dafür brauche es eine frühzeitige Einbindung der Politik in den Planungsprozess. „Die politischen Vertreterinnen und Vertreter können ihre Erfahrungen und Kenntnisse einbringen, um sicherzustellen, dass die Auswahlkriterien angemessen sind und den Bedürfnissen der Stadt entsprechen.“

So soll die Verwaltung ein standardisiertes Verfahren entwickeln für die zeitlichen Abläufe und den Informationsfluss. „Für die Bewertung des finalen Personalvorschlages innerhalb der beteiligten Fraktionen ist dabei ein angemessener Zeitraum zu berücksichtigen“, heißt es in dem Antrag. Entscheidungsträger sollen zukünftig früher in die Auswahlentscheidungen von Leitungsfunktionen im Kulturbereich einbezogen werden.

„Was sich die Stadtverwaltung bei der Stellenbesetzung von Leitungsfunktionen im Kulturbereich teilweise leistet, erscheint als Wahnsinn und hat doch Methode“, sagt Maria Helmis, kulturpolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion. „Diese Spirale wollen wir mit unserem Antrag durchbrechen. Wir brauchen endlich verlässliche und transparente Verfahren, die auch die Politik rechtzeitig einbinden.“ Dies sei man den Bewerbern schuldig.