Die Stadt muss kein Konzert zum Jahreswechsel veranstalten, findet unser Autor.
SilvesterWarum Köln das Kulturprogramm dauerhaft streichen sollte
Nach den Silvesterübergriffen in der Silvesternacht 2015/2016 brauchte es ein starkes Zeichen im Zentrum. Die Stadt organisierte eine aufwendige Lichtinstallation und ein Bühnenprogramm, das die Herzen wärmen sollte. Vier Mal fand das Kulturprogramm am Dom statt, dann kam Corona und fegte es hinfort. Bis heute ist es nicht wiedergekommen, doch Jahr für Jahr erklärt die Verwaltung wortreich, warum es nicht stattfinden kann.
Die Künstler zu finden, sei schwer, zudem schränken Baustellen den Roncalliplatz ein, und nun muss auch noch die Terrorwarnung des Vorjahres als Begründung herhalten. Es gibt tatsächlich viele Gründe, die gegen diese Veranstaltung sprechern.
Aber es geht auch einfacher. Die Stadt muss dieses Kulturprogramm nicht veranstalten. Der Jahreswechsel ist Programm genug. Polizei und Ordnungskräfte haben alle Hände voll zu tun mit der Schutzzone am Dom und der Überwachung des Böllerverbots. Die Verwaltung muss nicht auch noch als Veranstalter eines Konzertabends auftreten.
Zumal die Kämmerin derzeit ganz andere Sorgen haben dürfte. In der kommenden wird der neue Haushalt eingebracht, er wird geprägt sein von schmerzvollen Kürzungen. Die Stadt sollte sich auf ihre wesentlichen Aufgaben konzentrieren. Es wird höchste Zeit, dass die Politik ein Ende des Kulturprogramms an Silvester beschließt.