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Zirkus in einer KircheKölner „Cirque Bouffon“ begeistert mit Premiere seiner Weihnachtsshow

Lesezeit 3 Minuten
Unter den hohen Kirchendecken fliegt das Akrobatenteam des Zirkus über die Köpfe des Publikums.

Unter den hohen Kirchendecken fliegt das Akrobatenteam des Zirkus über die Köpfe des Publikums.

Noch bis zum 5. Januar gastiert das Ensemble in St. Michael am Brüsseler Platz. Welche ungewöhnlichen Akrobatik-Nummern die Gäste erwartet.

Weihrauch liegt in der Luft, die Kirche ist innen bunt beleuchtet und um eine kleine Bühne stehen hunderte Stühle – der „Cirque Bouffon“ gastiert mit seiner Weihnachtsshow wieder in St. Michael am Brüsseler Platz. Gemeinsam mit der Gemeinde „Kirche für Köln“ präsentieren sie in diesem Jahr das Stück „Angelo“. Vergangenen Donnerstag war die Premiere. Die Gäste erwarten zwei Stunden voller Musik, Komik und Akrobatik in einer ungewöhnlichen Atmosphäre.

Der„ Cirque Bouffon“ präsentiert bereits zum dritten Mal mit seiner Show zur Weihnachtszeit in der Kirche am Brüsseler Platz. Der Vorsitzende der Gemeinde Uli Merz begrüßt das Publikum und stellt die Zusammenarbeit vor. „Ein Zirkus, der verzaubern will, in einer Kirche, die verwandeln will – das passt vorzüglich zusammen“, erklärt er.

Die Handstand-Nummer wird von Celloklägen begleitet.

Die Handstand-Nummer wird von Celloklägen begleitet.

Der Begriff „Angelo“ stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet so viel wie „Engel“ oder „der gute Bote“. Regisseur Frédéric Zipperlin schaffte auf dieser Grundlage eine Utopie, in der gilt: Auch wenn nicht alles perfekt ist, siegt am Ende doch das Gute.

Es ist ein abwechslungsreiches Programm – nach kurzen Komik-Einlagen zweier Clowns, folgen Akrobatikshows in Begleitung von Musik und Gesang. Das Trio aus Cello, Geige und Ziehharmonika spielt überwiegend zusammen, die Musiker haben aber auch Zeit für ein Solo. Sie begleiten die Sängerin Anja Krips. Sie zieht mehrfach heroisch ihre Kreise durch die Kirche. Die Lieder sind eigens für die Show komponiert und werden in einer Fantasiesprache gesungen.

Ein Clown im weißen Outfit hält ein Stoffkaninchen und eine Möhre.

Das Clown-Duo des Zirkus besteht aus dem Ehepaar Goos Meeuwsen (Foto) und Helena Bittencourt. Die beiden sind zudem Co-Regisseure der Show.

Die Atmosphäre in der neuromanischen Kirche im Belgischen Viertel ist eindrucksvoll. In den hohen Steinwänden hallt die Musik nach und sorgt für ein ganz besonderes Klangerlebnis. Neben der gewohnten Orgelmusik, die an diesem Abend auch Einklang findet, spielt das Musik-Trio auch mal jazzige Gigs. Zwischen der Musik und Akrobatik vergisst man zwischenzeitlich, dass man sich in einer Kirche aufhält.

Die akrobatischen Einlagen überbieten sich regelrecht. Die Künstlerin Nata Galkina balanciert mit ihren Füßen Ringe und Rollen. In luftiger Höhe schwingen zwei junge Männer, die einander umherwerfen und drehen. Johanna Grozellik hat gleich zwei Performances – einmal im Handstand und ebenfalls in luftiger Höhe an zwei Bändern.

Das Publikum erlebt bei der Show ein Zusammenspiel aus Licht, Live-Musik und Akrobatik.

Das Publikum erlebt bei der Show ein Zusammenspiel aus Licht, Live-Musik und Akrobatik.

Zum Abschluss wird es überdimensional: Ein großer Metallbogen wird von den Artisten auf die Bühne getragen, in der Mitte ist ein Seil gespannt. Der Akrobat Chris Pettersen balanciert, schwingt und dreht sich gekonnt auf dem Seil.

Durch den Abend zieht sich die Geschichte eines kleinen orangen Fisches, der aus seinem Aquarium verschwunden ist. Das Clown-Duo macht es sich zur Aufgabe, ihn wiederzufinden und bekommt dabei musikalische sowie akrobatische Unterstützung. Diese Showeinlagen erinnern die Zuschauenden daran, dass es sich bei der Abendveranstaltung doch um einen Zirkus handelt. Ob sie den Fisch am Ende wiederfinden, dürfen die Zuschauenden in den kommenden Wochen selbst herausfinden.


Tickets

Der „Cirque Bouffon“ ist bis zum 5. Januar 2025 in St. Michael am Brüsseler Platz zu sehen. Am 24. Dezember werden die Artisten auch Teil der Messen sein. Karten gibt es hier.