In Kölner Kirche St. MichaelCirque Bouffon verzaubert mit einem Weihnachtstraum
Köln – Ein durchsichtiges rundes Plastikzelt sieht das Publikum zuerst, wenn es wie um eine Manege Platz nimmt. Ein weißes Bett steht darin. Dunkle Gestalten erwecken die Schlafenden zum Leben. Sie entpuppen sich als Engelspaar, das die Reise durch poetische Welten leiten wird – als Clowns (Helena Bittencourt und Goos Meeuwsen), die zwischen außergewöhnlichen und modern inszenierten Akrobatik- und Musiknummern immer wieder zum Lachen bringen. Lustig ist und regt das Kopfkino an, wenn sie niest, er die „Bällchen“ in einer Tüte auffängt, wobei es „plopp!“ macht.
Künstler unterstützen Gottesdienst an Heiligabend
Es ist Magie, was der Cirque Bouffon bis ins neue Jahr in die neuromanische Kirche St. Michael am Brüsseler Platz zaubert. „Coeur à Coeur“, was übersetzt „Herz an Herz“ bedeutet, nennt Regisseur Frédéric Zipperlin den fantastischen Weihnachtstraum voll anspruchsvoller Artistik und der wunderbaren Musik von Sergej Sweschinski. „Der Titel fügt sich wunderbar in die Philosophie von St. Michael ein und repräsentiert auch das Motto des Cirque Bouffon, die Herzen zu berühren und die Zeit zu entschleunigen“, meinten die Veranstaltungspartner „Kirche für Köln“ und das Zirkusunternehmen.
Die ersten Bravorufe bekommt bei der Premiere Emma Laule für ihre elegante Darbietung am Vertikalseil. Unter der „Kuppel“ der drittgrößten Kölner Kirche entfaltet solche Artistik der Spitzenklasse besondere Wirkung. Im flammendroten Samtabendkleid spielt Dalai Cellai rasante jazzige Rhythmen auf dem Cello und singt zur eigenen Begleitung ein lateinamerikanisch angehauchtes Chanson. Auf Rollschuhen umrunden die Clownengel Rudik Yakhin, während er virtuos auf dem osteuropäischen Knopfakkordeon Bajan spielt.
Atemberaubendes Stangenakrobatik in Köln
Zauberhafte Höhepunkte sind die Jonglage von Stanislaw Vysotskyi mit zusammengebundenen Händen, die Seifenblasen-Kunst von Darrell Burrell und der getanzte Gestaltwechsel mit einem großen Papierlampion. Lotta Svalberg und ihre Tochter Indra teilen sich die Solotanz-Rollen. Im Stil alter Stummfilme präsentiert Noah Chorny die alte chinesische Kunst der vertikalen Stangenakrobatik – atemberaubend! Außerdem bereichern Lindsay Culbert-Olds und der „Little Devil“ Anton Belyakov die herzerwärmende Show.
Vorstellungen gibt der Cirque Bouffon bis 2. Januar 2022 mittwochs bis freitags um 19.30 Uhr, samstags sowie an den beiden Weihnachtsfeiertagen um 14.30 und 19.30 Uhr, sonntags, Silvester und Neujahr um 14.30 und 17.30 Uhr. Karten kosten ab 34,90 Euro. Der Eintritt ist frei zu den Gottesdiensten an Heiligabend in St. Michael, in denen die Künstler mitwirken.