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Musik-ProduktionKölner Schüler kreiert Hip-Hop-Beats und träumt von professioneller Karriere

Lesezeit 3 Minuten
Zu sehen ist der 17-jährige Max Gasper. Unter dem Künstlernamen Lucix veröffentlicht er Hip-Hop-Melodien.

Unter dem Künstlernamen Lucix veröffentlicht Max Gasper Hip-Hop-Melodien.

Unter dem Künstlernamen Lucix veröffentlicht der Kölner Max Gasper Hip-Hop-Melodien. Er hofft, als Musikproduzent von seiner Kunst leben zu können.

Wenn Max Gasper vor seinem Computer sitzt, wirkt er vertieft. Das Pink der LED-Lichter hinter dem PC und die wechselnden Farben des Bildschirms spiegeln sich auf seinem konzentrierten Gesicht wider. Mit schnellen, präzisen Klicks arbeitet er in dem Schnittprogramm und baut Hip-Hop-Beats. Diese lädt er auf Youtube, Instagram und Tiktok unter prodbylucix hoch. Der Künstlername Lucix kommt von dem englischen Wort „lucid“, was zu „klar“, „hell“, „transparent“, „präzise“ übersetzt werden kann.

Der 17-jährige Kölner möchte Produzent werden. Um das zu erreichen, hat er einen klaren Plan. „Ich lade jetzt drei Monate regelmäßig alles Mögliche hoch“, sagt Max, „in der Zeit gucke ich, was mir am meisten Spaß macht und was am besten ankommt“. Der Kölner lädt Type Beats hoch. Das heißt, er baut eine Melodie und überlegt sich dann, zu welchem bekannten Rapper diese passt. Er gibt dem Beat dann einen Namen und betitelt ihn außerdem mit den Namen der Künstler.

Köln Neustadt-Nord: Schüler produziert Hip-Hop-Beats

Für das Video nutzt er kurze Clips aus Musikvideos der entsprechenden Künstler und legt die Melodie darüber. „So finden die Leute das Video, die eben diese Art von Beats mögen“, erklärt er. Wenn die drei Monate „Probezeit“ vorbei sind, möchte Max sich auf eine Art von Type Beats, also auf einen Künstler oder eine Gruppe an ähnlicher Künstler konzentrieren.

Dann möchte er Beats mit einer klaren Richtung produzieren. So würden es auch seine Vorbilder machen. Es gäbe einige Leute, vor allem aus den USA, die genau davon leben. Sie laden Melodien hoch und verkaufen sie an Künstlerinnen und Künstler.

Zu sehen ist eine Keyboard- und Computertastatur.

Max Gasper hofft als Musikproduzent von seiner Kunst leben zu können.

„Genau das ist mein Traum: von meiner Kunst zu leben“, sagt Max. Er ist noch ganz am Anfang dieses Traums. Vor einem Monat hat er seine erste Melodie hochgeladen. Mit dem Produzieren hat er vor circa einem Jahr angefangen. Sein Vater nutze dasselbe Schnittprogramm, um Musik zu machen. Jedoch für andere Musikrichtungen. Max hört viel Hip-Hop, liebt das Genre. Sein Vater brachte ihm also bei, mit dem Programm umzugehen. Den Rest brachte der Schüler sich mit Youtube-Tutorials und Ausprobieren bei.

Kölner Abiturient hofft später von Musik leben zu können

Zunächst müsse er eine Hauptmelodie bauen, erklärt der 17-Jährige. Zuletzt habe ihm ein Musiker aus den USA eine solche zugeschickt, die er dann weiterbearbeitet hat. Normalerweise baue er sie selbst, aber ein solcher Kontakt könnte wichtig werden. Die Melodie beschmückt Max dann mit Drums, Snaps und Claps. Diese Töne bekommt er meistens von Youtube. Die meisten kostenlos, manche kauft er aber auch.

Der Kölner will außerdem immer auch Variation in seine Musik bringen und versucht etwas Unerwartetes einzubauen. In einem seiner letzten Beats hat der Abiturient beispielsweise Vogelgezwitscher und eine Percussion-Schleife eingebaut. Bis der zwei-, bis dreiminütige Song fertig ist, bastelt er circa drei Stunden daran herum.

Das Bauen von Beats ist seine große Leidenschaft. „Mein Herz geht auf, wenn ich die Beats mache“, sagt er, „ich glaube, ich liebe wenig so sehr“. Irgendwann hofft er, sein eigenes Studio zu haben. Dort kann er dann Songs produzieren aber auch für andere die Nachbearbeitung übernehmen. Und Rapperinnen und Rapper könnten Musik bei ihm aufnehmen.