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Hospiz- und Palliativtage KölnNRW-Minister Laumann ehrt die Arbeit mit Sterbenden

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Eine jüngere Hand hält eine ältere Hand.

Symbolbild: Rund 80 Hospize gibt es in NRW.

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann äußerte sich in Köln auch über den einsamen Tod vieler Menschen während der Pandemie.

Unter dem Motto „Jeder Moment ist Leben“ kamen am Donnerstag über 200 Haupt- und Ehrenamtliche im Rahmen der dritten Hospiz- und Palliativtage NRWs in Köln zusammen. Bei der zentralen Veranstaltung im Maternushaus bekamen Menschen, die Schwerstkranke und Sterbende betreuen, eine Möglichkeit sich auszutauschen und weiterzubilden. 12.000 Menschen engagieren sich allein ehrenamtlich in der Hospiz- und Palliativversorgung NRWs.

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann, stellte in seinem Grußwort mit Freude fest: „Wir haben in Nordrhein-Westfalen ein flächendeckendes Netzwerk der Hospizbewegung“. Das gelte sowohl für den ambulanten als auch für den stationären Bereich. Sehr beruhigend fände er den Gedanken, dass die Menschen heutzutage sich nicht mehr vor einem qualvollen Tod fürchten müssen.

In Krankenhäusern war man lange nur auf den Erhalt des Lebens fokussiert. Als die Hospizbewegung Anfang der Siebziger nach Deutschland schwappte, änderte sich das. In Köln wurde 1983 die erste Palliativstation Deutschlands eröffnet, das erste bundesweit erste Hospiz gab es 1986 in Aachen. „Aus meiner Sicht die positivste gesellschaftliche Entwicklung ist die, wir in diesen Jahrzehnten in Deutschland gemacht haben“, betonte Laumann.

Karl-Josef Laumann während seiner Rede im Maternushaus

Karl-Josef Laumann während seiner Rede im Maternushaus

Rede in Köln: Laumann spricht über einsames Sterben während Corona

Er selbst habe zuletzt vor anderthalb Jahren Erfahrungen mit dem Tod gemacht, als seine Mutter starb. „Ich habe viele, viele Tage in der letzten Zeit, wo sie gelebt hat, an ihrem Bett gesessen.“ Dabei habe er auch an die Pandemie und die Verordnungen denken müssen, die er währenddessen unterschrieben habe. Eine Zeit, in der „wir damals die Altenheime so abgeriegelt haben“. Während der Pandemie mussten viele Menschen aus Gründen des Infektionsschutzes ohne den Beistand ihrer Angehörigen sterben. Für ihn habe das zu inneren Konflikten geführt.

„Aber das kannst du ja nicht wieder rückgängig machen“, sagte Laumann dazu sichtlich gerührt. „Ich weiß auch gar nicht, ob es falsch war“, fügte er hinzu, schließlich habe es Angst in den Heimen vor infektionsbedingten Todesfällen gegeben. Ihm sei es wichtig, über solche Fragen nach einem würdevollen Sterben zu sprechen. Sein Dank galt der Hospizbewegung und der Veranstaltung, die dafür sorge, dass der Tod nicht aus der gesellschaftlichen Realität ausgeklammert wird.