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Kommentar zum StadtmuseumDer Maximalschaden für die Stadt Köln ist da

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Historische Mitte

Schöne Vision: Die Historische Mitte soll Heimat des Stadtmuseums werden

Die gescheiterte Wahl von Philipp Hoffmann bringt viele Verlierer hervor, meint unser Autor - dazu zählt auch die Oberbürgermeisterin.

Wieder einmal ist eine Stellenbesetzung in Köln krachend gescheitert. Das Kölnische Stadtmuseum wird auch nach mehr als einem Jahr der Suche ohne neuen Chef bleiben. Damit erleidet das Haus nach dem baulichem Zusammenbruch auch den personellen Totalschaden. Das Auswahlverfahren ist am Ende zum Desaster geworden. Es bleiben nur Verlierer.

In erster Linie zählt dazu Philipp Hoffmann. Die Eignung des Kandidaten wurde in den letzten Wochen öffentlich infrage gestellt, er hat sich mit erstaunlicher Beharrlichkeit davon unbeirrt gezeigt und fast trotzig an seiner Bewerbung festgehalten. Mit Nachdruck hat er sogar dargelegt, wieso er für die Aufgabe brennt. Die Art, wie mit dem Kandidaten umgegangen worden ist, war in Teilen grob rufschädigend.

Verloren hat das Stadtmuseum, das aufgrund der baulichen Misere immer weniger wahrgenommen wird in der Stadt. Verloren haben auch die Oberbürgermeisterin und der Kulturdezernent, denn das von ihnen geführte Auswahlverfahren war am Ende nur ein Qualverfahren. Da wird einer Aspirantin eine Zusage gegeben und diese wieder zurückgezogen, da kommt ein zweiter zum Zuge, der umgehend öffentlich verzwergt wird. Die Stadt kann nicht einmal überzeugend darlegen, ob die verlangten Kriterien erfüllt sind oder nicht. Bei dieser Art von Bewerbungsverfahren dürfte es künftigen Kandidaten Angst und Bange werden. Wer soll noch antreten in einer Stadt, in der Kandidaten nach der Auswahl gegrillt und dann aussortiert werden? Die gescheiterte Wahl ist somit auch ein Armutszeugnis für Köln.

Verloren hat auch das politische Bündnis aus Grünen, CDU und Volt. Sie werden an dieser Last schwer zu tragen haben. Seit Wochen wird der Konflikt zur Verkehrspolitik zwischen Grünen und Union offen ausgetragen. Nun kommt ein weiterer, schwer verdaulicher Konflikt dazu. Die gescheiterte Wahl dürfte die CDU als Affront auffassen. Das heißt nichts Gutes für die letzten beiden Jahre bis zur Kommunalwahl.