An der Inneren Kanalstraße entsteht ein Bürohaus mit 22 Stockwerken. Der Sieger des Realisierungswettbewerbes wurde nun vorgestellt.
Kölner GrüngürtelDieses Büro-Hochhaus soll am Colonius entstehen
22 Etagen, rund 80 Meter hoch und direkt am Grüngürtel gelegen: Im Schatten des Colonius entsteht ein reines Büro-Hochhaus, das im Erdgeschoss sowie im obersten Stockwerk frei zugänglich sein soll. Die „skulpturale Gestaltung“ des Gebäudes sei eine angemessene Antwort auf den denkmalgeschützten Fernsehturm, der geringe Fußabdruck des Erdgeschosses eröffne ganz neue Möglichkeiten zur Anbindung der Stadt an den Grüngürtel, erklärte Markus Wiedenmann, CEO des Projektentwicklers Art-Invest Real Estate.
Um die „Aura“ des Colonius nicht zu stören, durfte das neue Gebäude nicht höher als besagte 80 Meter in den Himmel wachsen, befand der städtische Denkmalschutz. Pläne, ein weit höheres oder gar zwei Gebäude auf dem etwa 4000 Quadratmeter großen Grundstück zu entwickeln, waren damit vom Tisch. Bestenfalls bis etwa zur Hälfte der Aussichtsplattform auf etwas über 160 Metern sollten Gebäude hier wachsen dürfen. Ein gesamtstädtisches Höhenkonzept, wie vom Rat vor gut drei Jahren gefordert, liegt allerdings immer noch nicht vor.
Votum fiel eindeutig aus
In Abstimmung mit der Stadt wurde ein zweiphasiger Ideen- und Realisierungswettbewerb ausgelobt. Daraus ging das Architekturbüro Sauerbruch Hutton als Sieger hervor. Unter dem Vorsitz des Kölner Architekten Caspar Schmitz-Morkramer fiel das Votum der Jury aus Architektinnen und Architekten, Landschaftsplanern, der Stadt sowie Art-Invest eindeutig aus.
Auch Baudezernent Markus Greitemann war Teil des Gremiums. Der lobte die Vorbildwirkung für weitere Projekte am Inneren Grüngürtel. Das gesamte Wettbewerbsverfahren sei gemeinsam mit der Lenkungsgruppe Masterplan Innenstadt aufgestellt worden. Der Colonius Nord soll eine Bruttogeschossfläche von bis zu 28.500 Quadratmeter haben, im Erdgeschoss und in der ersten Etage könnten Handel, Gastronomie und Freizeitangebote einziehen.
Das neue Solitär steht allerdings so alleine gar nicht da. In südlicher Richtung beherrscht das Telekom-Hochhaus mit ebenfalls fast 20 Etagen den Luftraum. Und es sollten mehr werden: Im Gespräch waren unter anderem miteinander verbundene Wohntürme, einer davon weit über 100 Meter hoch. Es folgten weitere Umplanungen, bis schließlich die Art-Invest das Grundstück übernahm und von Grund auf neu plante.
Dass die Landmarke gewerblichen Zwecken vorbehalten bleibt, galt lange Zeit nicht als ausgemacht: Unter anderem auch geförderter Wohnungsbau sowie Studenten-Appartements sollte hier Einzug halten, was sich allerdings laut damaligem Entwickler als kaum realisierbar herausstellte.
Entwürfe öffentlich zugänglich
Der prämierte Entwurf wird nun Grundlage des sich anschließenden Bebauungsplanverfahrens. Voraussichtlich im Oktober werden die Entwürfe aller Teilnehmer bei einer Ausstellung im Stadthaus Deutz öffentlich zugänglich gemacht. Der genaue Termin wird noch bekannt gegeben.