Der Druck auf der Baustelle bleibt hoch, erst ein Drittel der Gewerke sind laut Monatsbericht fertig.
Kölner Bühnen-BaustelleKündigung für den Trockenbauer - Zeitplan in Gefahr
Der Druck auf die Sanierung der Kölner Bühnen steigt weiter. Im aktuellen Monatsbericht von der Baustelle der Oper und der weiteren Häuser am Offenbachplatz wird deutlich, wie immens dieser mittlerweile ist. Weil im Bereich Trockenbau einige Firmen Fristen nicht einhalten konnten, hat das Team um den technischen Betriebsleiter Bernd Streitberger Firmen kündigen müssen, „um die notwendigen Kapazitäten von anderen Firmen abrufen zu können“, so heißt es in dem Bericht. „Wir sind mit allen Beteiligten in einem konstruktiven Dialog, wie wir weitere an Geschwindigkeit zulegen können. Es ist dadurch aber auch allen klar, dass es in der jetzigen Lage auf jeden abgeschlossene Leistung ankommt und Warten keine Option für uns ist“, konstatiert Streitberger.
Der Trockenbau hatte in den vergangenen Monate immer wieder für Probleme gesorgt, die Rundschau berichtete. Jedoch sind zahlreiche weitere Arbeiten vom Trockenbau abhängig. Laut Bühnen-Team sind besonders die Elektrogewerke in den Flächen, also Decken und Fluren, besonders betroffen. Zwölf Teilbereiche in einem Monat fertiggestellt Im Februar sind laut Streitberger zwölf Teilbereiche fertiggestellt worden. Damit erhöht sich die Zahl auf 107, allerdings gibt es insgesamt 312. Somit ist erst rund ein Drittel aller Bereiche fertiggestellt. Der technische Betriebsleiter, der zum 30. Juni aus gesundheitlichen Gründen aussteigt, erklärt: „Um unser Ziel der Fertigstellung am 28. Juni 2024 zu erreichen, werden wir das Tempo weiter erhöhen müssen, um bereits erlittene Verzüge aufzuholen.“
In knapp vier Wochen steht den Sanierern bereits die nächste große Hürde ins Haus: Am 30. April müssen die Bereiche Informationstechnik und Theatertechnik staubfrei sein, dann erfolgt die Abnahme der Technikräume. Details darüber, wie abhängig dieser Termin vom problematischen Trockenbau ist, teilte das Team der Bühnen-Sanierung nicht mit. Streitberger stellte allerdings bereits Anfang März klar: „Ich habe immer gesagt: Wenn der Meilenstein gehalten werden kann, dann geht es weiter. Wird der Meilenstein gerissen, ist auch der Terminplan gerissen.“ Der nächste Meilenstein nach Abnahme der Technikräume ist die Abnahme durch die Sachverständigen am 17. Mai, also nur gut zwei Wochen später.
Die nächsten Wochen werden also zeigen, ob die Sanierer den Schlusssprint hinlegen oder eine Bruchlandung erleiden. Weiterhin unklar ist, ob die Stadt einen Nachfolger für Streitberger suchen wird und falls ja, auch finden. Oberbürgermeisterin Henriette Reker hatte in der jüngsten Ratssitzung erklärt: „Es braucht eine Nachfolge, das ist so! Aber man findet nicht von heute auf morgen jemanden, der das macht.“ Der Stadtrat debattierte zudem lange über die Freigabe weiterer finanzieller Mittel. Die Kommunalpolitik gab am Ende aber die Erhöhung des Budgets um 37,2 Millionen Euro auf 709,4 Millionen Euro frei.