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Pfusch am Bau in KölnSchweißnähte an der Miqua müssen erneuert werden

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Hinter Planen verschwunden: Auf der MiQua-Baustelle am Historischen Rathaus müssen Mängel im Stahlbau beseitigt werden.

Hinter Planen verschwunden: Auf der MiQua-Baustelle am Historischen Rathaus müssen Mängel im Stahlbau beseitigt werden.

Wegen Mängeln im Stahlbau werden auf der Baustelle am Rathaus auch Betondecken aufgestemmt.

Wenn am Bau gepfuscht wird, ist die Beseitigung der Mängel meist mit Mehrarbeit, Zeitverlust und höheren Kosten verbunden. So ist es auch beim „LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln“, kurz MiQua. Die Baustelle am Rathausplatz ist seit einigen Tagen hinter Plastikplanen verschwunden. Grund: Die Bauarbeiter müssen die Schweißnähte des Stahlbaus auf Mängel kontrollieren. Dabei staubt es erheblich. Denn um an die Schweißnähte zu kommen, müssen teilweise Betondecken wieder aufgestemmt werden.

Auf Anfrage der Rundschau teilte die Stadtverwaltung mit: „Zur Überprüfung der Elemente musste in Teilen die Beschichtung entfernt werden. Um die Staubentwicklung für die Umgebung gering zu halten und als Wind- und Wetterschutz wurden die Planen montiert.“

Die Baustelle in Köln

Die Baustelle der Miqua in Köln

Momentan werden auf der Baustelle neue Stahlelemente im Bauabschnitt drei und vier montiert. Parallel läuft die Mängelsuche   in Bauabschnitt eins und zwei.

Stahlbaufirma von der Stadt gekündigt

Die Probleme gehen laut Stadt auf die erste Stahlbaufirma zurück, der die Stadt Ende 2021 wegen gravierender Mängel gekündigt hatte. Es treffe zu, dass im Stahlbau des MiQua unsachgemäße Schweißarbeiten durchgeführt wurden, so die Verwaltung. „Die Prüfungen haben ergeben, dass nicht alle Schweißnähte von der gekündigten Firma fachgerecht ausgeführt wurden.“ Man habe zwar nicht sämtliche Schweißnähte überprüfen müssen, aber teilweise in die Betonkonstruktion eingreifen müssen, räumte die Stadt ein. „Im Bereich der Betondecken wurden zur Überprüfung Punkte aufgestemmt.“ Welche Folgen die Mängel für den Zeit- und Kostenplan des Projekts haben, ist derzeit unklar.

Die Stadt teilte dazu mit: „Ein Sanierungskonzept der Stahlbauteile in Bauabschnitt eins und zwei wird zurzeit von der neuen Stahlbaufirma erstellt. Zu den Auswirkungen auf Termine und Kosten kann erst dann eine belastbare Aussage getroffen werden, wenn dieses Konzept vollständig vorliegt und dieses durch die Projektleitung sowie die Projektsteuerung analysiert und bewertet wurde.“

Die letzte Kostenschätzung für das MiQua lag bei 127 Millionen Euro, das wird vermutlich nicht ausreichen. Ursprünglich sollte das Museum mal 48 Millionen Euro kosten. Einen Fertigstellungstermin nennt die Stadt derzeit nicht. Angestrebt wird das Jahr 2027.