Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Problem besteht seit JahrenDie dreiste Masche der Parfüm-Diebe am Kölner Hauptbahnhof

Lesezeit 3 Minuten
Begehrtes Diebesgut: das Parfüm im Kölner Hauptbahnhof (Symbolbild)picture alliance/dpa

Begehrtes Diebesgut: das Parfüm im Kölner Hauptbahnhof (Symbolbild)

Immer wieder kommt es im Kölner Hauptbahnhof zu Parfümdiebstähl. Die Bundespolizei ist aktuell fast täglich im Einsatz.

Der süße Duft lockt im Kölner Hauptbahnhof immer wieder Diebe an. Dabei geht es den Tätern nicht um den angenehmen Geruch oder ein Geschenk für die Liebste – die Ware wird nach dem Diebstahl verkauft.   Für die Bundespolizei vergeht kaum ein Tag, an dem die Beamten nicht in die bekannte Parfümerie „Douglas“ gerufen werden. „Es gibt Tage, da sind wir mehrfach in dem Geschäft“, erklärt eine Sprecherin der Bundespolizei. Vier bis fünf Diebstähle an einem Tag seien keine Seltenheit. Das Problem der Parfümdiebstähle im Hauptbahnhof gebe es schon seit Jahren.

Der Ware sei für die Täter sehr lukrativ. Allein am vergangenen Wochenende stahlen Diebe bei Douglas Duft im Wert von fast 800 Euro. „Das Parfüm wird später von den Dieben verkauft. Es ist eine hochwertige Ware“, erklärte die Sprecherin weiter. Die Verdächtigen seien Personen aus dem Obdachlosenbereich. Auch Drogenabhängige würden zu den mutmaßlichen Tätern gehören. Das Problem für die Ermittler: Eine Nachverfolgung ist schwierig und damit eine Aufklärung fast unmöglich. Anders als beispielsweise bei Smartphones, hätten die Duftflaschen keine Sicherheitsmerkmale, die eine Rückverfolgung möglich machen.

Köln: Frau stiehlt Parfüm im Wert von über 600 Euro

In der Parfümerie im Hauptbahnhof ist deshalb der Ladendetektiv ein wichtiger Mann. Er erwischt oftmals die Diebe, aber manchmal gelingen  die Taten auch. Am Ostersamstag kam es in drei Stunden zu drei Diebstählen in dem Geschäft. Obwohl eine Tatverdächtige sich zunächst „verduftete“, konnte auch diese später gestellt werden. Gegen 10 Uhr stahl zunächst eine unbekannte Frau Waren im Wert von 367 Euro, die sich in ihr Jacke steckte und die Parfümerie verließ, bevor der Detektiv einschreiten konnte. Anhand der Bilder einer Überwachungskamera konnte die Tat beobachtet und die Fluchtrichtung erkannt werden.

Etwa 35 Minuten später erschien die Frau wieder in dem Laden und nahm erneut Waren im Wert von rund 300 Euro mit. Diesmal konnte die Diebin von der Bundespolizei gestellt werden. Um 11.30 Uhr dann die nächste Meldung: Ein 18-Jähriger hatte in der gleichen Parfümerie Artikel im Wert von 117 Euro gestohlen. Als der Detektiv ihn ansprach, wehrte sich der Ertappte durch Schubsen und Schlagen. Die Bundespolizei half dem Detektiv und der junge Mann musste mit auf die Wache. „Wir haben ein Verfahren wegen räuberischen Diebstahls eingeleitet“, sagte ein Sprecherin der Bundespolizei weiter.

Im Bahnhof ist als Diebesgut derzeit der süße Duft sehr im Trend. In der Vergangenheit sei besonders von Drogenabhängigen ein spezieller Honig häufig gestohlen oder benutzt worden. Der Honig wurde eingesetzt, damit die Wunden der Abhängigen schneller verheilten, hieß es von der Bundespolizei. Diese Diebstähle seien mittlerweile zurückgegangen.