Die Hochschule für Musik und Tanz bekommt ihren Campus: Nun wurde der Grundstein für den Erweiterungsbau an der Dagobertstraße gelegt.
Grundsteinlegung mit VerzögerungErweiterung der Musikhochschule Köln beginnt
Was lange währt und so, kennt man ja. In diesem Falle aber scheint es tatsächlich gut zu werden: Der Grundstein für den Erweiterungsbau der Hochschule für Musik und Tanz (HFMT) ist nach jahrelangen Verzögerungen nun gelegt. Und er soll etwas Besonderes werden. Architektonisch anspruchsvoll, zur Nachbarschaft hin geöffnet, mit Café, viel Grün und Freifläche außenrum im dicht an dicht bebauten Kunibertsviertel.
Vor allem aber bildet er den Grundstock für einen ganzen Campus, der gemeinsam mit dem Bestandsgebäude Richtung Thürmchenswall und dem Hauptgebäude an der Ecke Unter Krahnenbäumen die bislang dezentral verteilten Dependancen wieder zusammenführen und der international renommierten Hochschule den Raum geben soll, „auf den sie Anspruch hat“. So jedenfalls formulierte es Bildungsministerin Ina Brandes bei ihrer Ansprache anlässlich der Grundsteinlegung.
HFMT in Köln: Zweieinhalb Jahre Bauzeit
Mit zweieinhalb Jahre Bauzeit rechnet der Bauherr, der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW. Der Neubau ist aber nur die erste Etappe: Im Anschluss erfolgt die Sanierung des Haupthauses, das dafür komplett geräumt werden muss. Kein leichter Job, erklärt HFMT-Rektor Tilman Claus: „Einfach andere Räume mieten ist nicht so einfach - Sie wissen ja, wir machen Musik“, betont er in seiner launigen Rede.
Bei allem, was nun an baulichen und logistischen Herausforderungen folgen wird, war die Erleichterung der Gäste aus Kultur, Politik und Verwaltung über den symbolischen Baubeginn dennoch fast greifbar. Immer wieder wurde auch die ausführende Züblin AG in die Dankesreden mit einbezogen, „die bislang einen tollen Job gemacht hat und das sicher auch so weiterführen wird“, wie BLB-Geschäftsführerin Gabriele Willems erklärte.
1500 Studierende aus aller Welt hat die HFMT heute, fast doppelt so viele wie ursprünglich geplant. Dazu kommen rund 500 Lehrkräfte. Sie ist damit eine der größten in Europas. Dementsprechend beengt sind die Verhältnisse momentan. Und noch etwas fehlt: Der Neubau wird einen Konzertsaal mit rund 400 Plätzen bekommen. „Damit wird auch eine Lücke in der Kulturlandschafts Kölns geschlossen“, sagte Bürgermeister Ralf Heinen. Er freut sich einerseits über die Aufwertung des Viertels und damit auch der ganzen Stadt, andererseits aber auch über die Impulse, die von den Studierenden ausgehen: „Sie prägen den Wissenschaftsstandort, aber auch das Kulturleben.“
2500 Quadratmeter wird der Anbau haben, insgesamt wird der Campus damit auf 6500 erweitert. Auf dem Dach wird eine Photovoltaik-Anlage mit 100.000 Kilowatt Spitzenleistung pro Jahr installiert, der Neubau wird damit weitestgehend autark. 32 Bäume sind geplant.