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Schulen schlagen AlarmHelios-Gesamtschule und „Hölderlin“ demonstrieren vor Kölns Rathaus

Lesezeit 3 Minuten
21.11.2022
Schüler und Eltern der Heliosschule protestieren vor dem Rathaus.

Mit der Geduld am Ende: Die „Helios“-Gemeinschaft protestiert entnervt für bessere Lehr- und Lernbedingungen.

Vor dem Rathaus schlugen Schüler und Eltern Alarm und prangerten schlechte Lehr- und Lernbedingungen wegen Raummangels im Interim der Helios-Gesamtschule in Vogelsang an. Auch die Schulgemeinschaft des Hölderlin-Gymnasiums protestierte.

„Wir sind am Ende!“, sprechen Mütter und Väter bei der Demo vor dem Rathaus Klartext. Sie schlagen SOS-Alarm: Save our School! „Die ganze Schulgemeinschaft steht vor einem unlösbaren Problem, wichtiger Unterricht entfällt“, klagen Eltern, Schülerinnen und Schüler der Helios-Gesamtschule am Montag bei der Kundgebung, bevor der Schulausschuss startet. Ohne Container und zusätzliche Räume keine Mensa, ohne Mensa kein Mittagessen, ohne Mittagessen kein Ganztag – ein Teufelskreis für die Gesamtschule im Interim am Wassermann: Es fehlen Fachräume, Sporthalle, Mensa (wir berichteten).

Eltern sind genervt, Schüler frustriert. Bis zur ersehnten Fertigstellung des Helios-Neubaus an der Vogelsanger Straße, geplant für 2024, seien für das Zwitschermaschine genannte Interim „kurzfristig konkrete, machbare und verbindliche Lösungen“ nötig, fordern sie. Die  Ganztagsschule sei im Halbtagsmodus, nachmittags gebe es   Online-Lernen.

Schüler und Eltern der Heliosschule protestieren vor dem Rathaus.

Schüler und Eltern der Heliosschule protestieren vor dem Rathaus.

Auch das Hölderlin-Gymnasium haut auf den Putz und macht sich weiter für den Erhalt ihres angestammten Standorts in Mülheim stark – mit Slogans wie: „Einen alten Baum verpflanzt man nicht.“ Die Schulpflegschaft und die BV Mülheim sprechen sich für den Verbleib am alten Standort aus. Eltern kritisieren ein „intransparentes Verfahren“ und eine veraltete Studie zu möglichen Neubauvarianten. Fraktionen zeigten sich irritiert über die Verwaltungsvorlage, nach der ein neuer Standort an der Holweider Straße geplant ist und am alten Standort Graf-Adolf-Straße eine Grundschule entstehen solle.

Erst soll eine Studie abgewartet werden

Das wurde vorerst gestoppt: Mehrheitlich wurde ein neuer Änderungsantrag zum Hölderlin beschlossen mit dem Ratsbündnis von Grünen, CDU, Volt sowie darüber hinaus FDP und SPD; die Linke enthielt sich. Gemäß Änderungsantrag entfallen die Punkte im Beschluss zur Fortschreibung des Maßnahmenpakets für Schulbauprojekte, dass eine Grundschule aufs Grundstück kommen und das „Hölderlin“ umziehen solle. Es wurde stattdessen ein Prüfauftrag erteilt zur Klärung des maximalen Bauvolumens am jetzigen Standort, erst soll eine Studie abgewartet werden. Das Projekt bleibt im GU/TU-Programm.

Der Bau eines vorgezogenen Interims für die geplante Gesamtschule in Ossendorf wird darüber hinaus angestrebt. Die Verwaltung wird in einem Dringlichkeitsantrag von Grünen, CDU, SPD, der Linken und der Volt-Fraktion aufgefordert sicherzustellen, dass am Standort Wilhelm-Schreiber-Straße das vorgezogene Interim für die zu gründende Gesamtschule Fitzmauricestraße 2023/24 starten kann. Sollten Anmietungen weiterer modularer Einheiten notwendig sein, müssten spätestens 2024/25 die notwendigen Klassenräume bereitstehen.

Die Helios-Schulgemeinschaft hofft unterdessen weiter auf bessere Lehr- und Lernbedingungen. Seitdem sie in einem Offenen Brief vor einigen Monaten Alarm schlug, sei zu wenig passiert. Abhilfe sollten im Herbst Container schaffen. Sie sind noch immer nicht zur Nutzung freigegeben. . .