Die Vergabe der Deutzer Kirmes an eine Privatperson aus Leverkusen beschäftigte am Donnerstag auch den Kölner Stadtrat.
Forderung der Kölner SPDStadt soll sich zur Deutzer Kirmes erklären
Dass die Stadt Köln die Deutzer Kirmes 2024 nach über 50 Jahren nicht mehr an die Gemeinschaft Kölner Schausteller (GKS) vergeben will, sondern dem Vernehmen nach an eine Privatperson aus Leverkusen, sorgt weiterhin für Kritik. Die SPD hat zu dem Thema am Donnerstag einen Dringlichkeitsantrag im Stadtrat gestellt. Darin wird die Stadtverwaltung aufgefordert, „den zugrundeliegenden Sachverhalt, die rechtlichen Grundlagen für die Vergabe der Deutzer Kirmes an einen privaten Veranstalter sowie die Gründe, die zu dieser Entscheidung beigetragen haben, darzulegen“.
Die Stadt soll sich auch dazu erklären, ob Sachverhalte wie die von der GKS getätigten „Investitionen in die Sicherheit, den Lärmschutz und die Verkehrssicherung (Ertüchtigung/Erschließung) des Platzes an der Deutzer Werft (...) angemessen berücksichtigt wurden“. Zudem solle die Stadt Wege aufzeigen, „wie die Deutzer Kirmes auch im Jahr 2024 in bewährter Form mit den bisherigen Akteuren stattfinden kann“.
In der Ratssitzung wurde zu dem Thema heiß diskutiert. Stadtdirektorin Andrea Blome musste sich bohrenden Fragen stellen. Mehrere Politiker kritisierten den Umgang des Ordnungsamts mit der Gemeinschaft Kölner Schausteller. Ratsmitglied Mike Homann (SPD) verwies darauf, dass die GKS auf eigene Kosten Hunderttausende Euro investiert habe, um die Deutzer Werft für den Kirmesbetrieb herzurichten. Blome sagte, bei der Vergabeentscheidung hätten Vorinvestitionen keine Rolle gespielt.
Die Schausteller haben nun bis 7. November Zeit, gegen den Ablehnungsbescheid der Stadt Köln Rechtsmittel einzulegen. Möglich ist eine Klage vor dem Verwaltungsgericht Köln. Am 13. November muss die Stadtdirektorin im Hauptausschuss erneut Bericht erstatten.