AboAbonnieren

CDU-Ratsherr zum Ebertplatz„Die Stadt hat die Situation nicht im Griff“

Lesezeit 2 Minuten
Florian Weber

Florian Weber, CDU-Ratsherr in Köln

Florian Weber, CDU-Ratsherr in Köln, wirft der Stadt vor, die Kriminalität am Eigelstein, verstärkt durch unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aus der nahegelegenen Unterkunft, nicht im Griff zu haben.

Für die Menschen am Eigelstein gibt es in diesen Tagen kaum ein anderes Thema: Die Straftaten der jungen Tatverdächtigen aus der Unterkunft an der Allerheiligenstraße. Auch die Politik befasst sich mit der Problematik, und der Kölner CDU-Ratsherr Florian Weber findet klare Worte: „Die Beeinträchtigung der Menschen am Ebertplatz ist schlimmer geworden.“ Die Bürger würden seit vielen Monaten unter der Drogenproblematik am Eigelstein leiden — nun kämen die „Halsketten-Räuber“ hinzu, sagte Weber im Gespräch mit der Rundschau. Der Politiker kritisiert, dass die Unterkunft an der Allerheiligenstraße, in der geflüchtete und alleinlebende Jugendliche untergebracht und betreut werden, genau zwischen den Brennpunkten Breslauer Platz und Ebertplatz liege. „Das ist ein Fehler gewesen. Es ist nicht durchdacht“, sagt Weber. Es sei nicht nachvollziehbar, die Jugendlichen an diesem Ort unterzubringen. Angesichts der massiven Vorfälle in den vergangenen Wochen betont Weber: „Die Stadt hat die Situation nicht im Griff.“

Die Beeinträchtigung der Menschen am Ebertplatz ist schlimmer geworden.
Florian Weber, Ratsherr

Es müsse hinterfragt werden, wie die Betreuung der Minderjährigen und Jugendlichen dort genau aussehe. Weber, der in der Nähe des Ebertplatzes wohnt, hat in den vergangenen Tagen mit Anwohnern und einem Opfer gesprochen, das bereits zweimal attackiert wurde. Die Menschen in dem Veedel berichteten ihm neben den „Halsketten-Räubern“ auch von vermehrten Kellereinbrüchen. Die Jugendlichen würden mit einer großen Skrupellosigkeit vorgehen. „Älteren Menschen an den Hals zu greifen und die Kette abzureißen, ist eine gravierende Straftat“, ergänzte Weber.

„Was sollen wir noch ertragen“, sagte ein Wirt im Gespräch mit der Rundschau. Mehrfach am Tag kommen Obdachlose, Dealer oder Drogensüchtige an die Bänke der Gäste und fordern Geld. „Ich kann das Elend mancher Menschen verstehen. Aber es ist zu viel“, sagt der Gastronom. Dass nun Jugendliche Senioren überfallen, mache ihn fassungslos. „Die Polizei ist hier ständig unterwegs. Ich bin froh für jeden Streifenwagen , der hier seine Runden dreht. Aber die Beamten können das Problem am Ebertplatz nicht lösen“. Andere Bewohner berichten, dass sich die Jugendlichen an einem Kiosk Lachgas kaufen, Drogen nehmen und dann auf Raubzug gehen.