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Campus Kartause in der Kölner SüdstadtGefundene Klostermauer fordert Planänderung

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Die evangelische Kirche plant am Kartäuserwall einen neuen Campus.

Innenstadt – Kaspar Kraemer nimmt die Herausforderung sportlich. „Wir wussten nicht, dass die Klostermauer unter Denkmalschutz steht. Es handelt sich um eine sehr schöne historische Wand, die wir behutsam freigelegt haben. Sie stellt uns vor einige Probleme, aber wir werden die lösen.“ Kraemer stellte vor der Verbandsvertretung des Evangelischen Kirchenverbands Köln und Region, den noch einmal überarbeiteten Entwurf für den Campus Kartause vor.

Die Verbandsvertretung ist das höchste Gremium der Kölner Protestanten. Auf dem Gelände am Kartäuserwall, das heute die Melanchthon-Akademie, die Familienbildungsstätte und das Jugendpfarramt nutzen, soll ein großzügiger Gebäudemix für Bildung und Wohnen mit dem Namen Campus Kartause entstehen.

Klostermauer Kartause

Die Überreste der Klostermauer am Kartäuserwall müssen nun in die Pläne für den Neubau integriert werden. 

Beim Abriss von einigen alten Garagen wurde die Klostermauer sichtbar. Nun war es an Architekt Kraemer und den Mitarbeitern seines Büros, sich zu überlegen, wie man damit umgeht. Der Neubau, der ursprünglich unmittelbar an der Klostermauer stehen sollte, wurde drei Meter nach Westen versetzt. Diese drei gewonnenen Meter möchte Kraemer als sogenannten Gartengang nutzen. Dort soll es Möglichkeiten zum Verweilen geben. Im Gebäude werden zahlreiche Sichtachsen den Blick auf die Mauer öffnen.

Mauer aus dem 14. Jahrhundert

Sie wurde im 14. Jahrhundert gemauert und war die Außenmauer des Kartäuserklosters an dieser Stelle. Die Mauer wurde inzwischen von Fachleuten mit Folie gegen Witterungseinflüsse geschützt. Sie war seit den 60er Jahren durch Anbauten teilweise verdeckt.

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Experten des Landschaftsverbandes und der Denkmalbehörden haben den Fund begutachtet und bewertet. Nun wird ein Restaurierungskonzept erarbeitet. Wolf R. Schlünz ist Experte für kirchliche Bauprojekte und wurde vom Kirchenverband als Projektsteuerer für den Campus engagiert. Schlünz rechnet damit, dass der Bebauungsplan in den politischen Gremien im vierten Quartal 2022 Rechtskraft erlangt und danach zügig die Baugenehmigung erteilt wird.