„Abgeranzt und runtergekommen“Kölner Einkaufsmeile braucht eine Trendwende
- Das französische Möbelhaus „Maisons du Monde“ zieht mitten in die Kölner Fußgängerzone.
- Ein Lichtblick auf der ramponierten Einkaufsmeile, findet unsere Autorin Katja Lenz.
- Ein Kommentar.
Köln – Ein neues Geschäft auf der Hohe Straße, wo länger nichts war – ein Lichtblick auf der arg ramponierten Einkaufsmeile. Und dazu noch einer, der auf andere abstrahlen könnte: hochwertigere Waren, eine ansprechendere Präsentation, ein längerfristiges Engagement. Ausgerechnet ein Möbelhaus, Maisons du Monde zieht mitten in die Fußgängerzone.
Für große Einrichtungsgegenstände ist die Lage ungeeignet, deswegen verknüpft die Geschäftsidee den stationären Handel mit einem Online-Angebot. Stoffe und Materialien können im Laden angesehen, angefasst, ausgesucht werden. Das spricht die Kunden an, denen das Einkaufserlebnis vor Ort wichtig ist.
Onlinehandel bietet Chancen
Der Online-Handel ist nicht zwangsläufig das Ende aller Geschäfte, er bietet auch die Chance, neue Vielfalt in die Innenstadt zu bringen und dort zu halten. Unternehmen müssen nicht mehr zwangsläufig ihr Sortiment auf riesigen Verkaufsflächen ausbreiten. Ihnen reicht eine vergleichsweise schmale Auswahl, wenn dahinter die Möglichkeiten des Online-Handels einbezogen werden. Auf der Hohe Straße ist dafür noch viel Platz.
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Zahlreiche Billigläden mit Ramsch-Angeboten prägen das Bild, wer sich genauer umschaut, sieht leere Immobilien wo früher prächtige Geschäfte waren: Abgeranzt und runtergekommen - so präsentiert sich die neben der Schildergasse einzige Top-1A-Lage in Köln an vielen Stellen ihren Besuchern. Deswegen ist eine Trendwende dringend notwendig. Sie erfordert aber auch ein Umdenken der Vermieter: Wer sich lieber einen Billigladen als jahrelange Zwischenlösung ins Haus holt, statt zu investieren und eine moderne Immobilie für moderne Geschäftsideen anzubieten, trägt zum Niedergang der Hohe Straße bei.