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Nach schweren UnfällenMehrere Initiativen demonstrieren für mehr Sicherheit auf der Luxemburger Straße

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Zwei Polizeiautos stehen an einer Kreuzung, ein Kipplaster steht auf dem Gehweg. Die Polizei hat die Unfallstelle abgesperrt.

Ein Fünfjähriger wurde vergangen Woche von einem Lkw angefahren und verletzt.

Der jüngste schwere Unfall auf der Luxemburger Straße hatte auch das Bündnis Kidicall Mass auf den Plan gerufen. Diese hatte sich 2018 nach einem tödlichen Unfall in Widdersdorf zusammengefunden.

Eine Stunde lang wird die Luxemburger Straße in Klettenberg am Samstag zum Fußweg. Insgesamt sieben Initiativen haben nach mehreren schweren Unfällen zu einer Kundgebung aufgerufen, um für mehr Sicherheit auf der Einfallstraße zu demonstrieren. Zwischen 16 und 17 Uhr wollen die Teilnehmenden von der Geisbergstraße am Klettenbergpark bis zum Gottesweg ziehen. Mit dem Protest wollen die Verantwortlichen für einen Fünf-Punkte-Plan für mehr Sicherheit auf der B 256 werben.

Erst vergangene Woche hatte ein Lastwagenfahrer beim Rechtsabbiegen vom Gottesweg in die Luxemburger Straße einen fünfjährigen Jungen übersehen, der mit seinem Fahrrad unter den Kipplaster geriet. Das Kind war glücklicherweise nicht überrollt worden, musste aber im Krankenhaus behandelt werden. Der Unfall hatte sich auf dem Fußgängerüberweg ereignet, der Vater des Jungen fuhr mit seinem Rad hinterher und wurde so Zeuge des schweren Unfalls. Vor mehreren Jahren war an gleicher Stelle ein Schulkind bei einem Abbiegeunfall tödlich verletzt worden.

Geschwindigkeitsreduzierung auf Tempo 30

Zum geforderten Maßnahmenpaket der Protest-Initiativen gehören als erster Punkt „konfliktfreie Ampelschaltungen“, bei denen abbiegende Fahrzeuge nicht gleichzeitig mit Fußgängern Grünlicht erhalten. Ein weiterer Punkt ist die Geschwindigkeitsreduzierung auf Tempo 30. Mit dieser Idee war jüngst bereits Verkehrsdezernent Ascan Egerer vorgeprescht, weil beim Verwaltungsgericht mehrere Klagen von Anwohnern gegen den Verkehrslärm vorliegen. Wegen Verfahrensfehlern und einem fehlenden Lärmgutachten war das Vorhaben vorerst von der Bezirksregierung gestoppt worden.

Neben der Interessengemeinschaft „Lebenswerte Lux“ beteiligen sich auch das Aktionsbündnis Kidicall Mass, der ADFC, Fahrrad-Entscheid Köln, Fuß e. V., Verkehrsclub Deutschland und Bicycle Mayor Cologne am samstäglichen Protest. „Mehrmals im Jahr müssen wir schwere oder gar tödliche Unfälle auf der Luxemburger Straße schmerzvoll zur Kenntnis nehmen. Dabei haben wir alle ein Grundrecht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Gleichzeitig liegen keine politischen Anträge vor, die Verkehrssicherheit endlich herzustellen“, sagt Dominik Kerl, Sprecher der IG Lebenswerte Lux. Gegründet hatte sich die Bürgerinitiative nach einem tödlichen Unfall im Jahr 2021 auf der Luxemburger Straße in Klettenberg. Damals war eine Radfahrerin (81) gegen eine unachtsam geöffnete Autotür geprallt und schwer gestürzt. Dritte Forderung im Fünf-Punkte-Plan ist nun die Umwandlung des rechten Fahrstreifens in eine Radspur. Außerdem soll an der Universitätsstraße/ Ecke Luxemburger Straße, also am Uni-Center, die „freilaufende“ Rechtsabbiegespur beseitigt werden. Die fünfte Forderung betrifft stärkere polizeiliche Kontrollen von Rotlichtverstößen, der vorgeschriebenen Schrittgeschwindigkeit von Lastwagen beim Abbiegen und der Ahndung des Zweite-Reihe-Parkens.

Der jüngste schwere Unfall auf der Luxemburger Straße hatte auch das Bündnis Kidicall Mass auf den Plan gerufen. Diese hatte sich 2018 nach einem tödlichen Unfall in Widdersdorf zusammengefunden. Damals war ein Junge (7) auf dem Schulweg von einem Müllfahrzeug überrollt worden. Nun richtet sich der Blick auf die Luxemburger Straße, die täglich von Tausenden Pendlern genutzt wird. „Die Unfälle sind keineNaturgewalt, sondern menschengemachter Verkehr. Sie hätten mit einfachen und günstigen Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur verhindert werden können“, meint Simone Kraus, Sprecherin von Kidicall Mass.

Beim Protestmarsch am Samstag wollen die Teilnehmenden an mehreren Unfallstellen stehenbleiben und sich auch zum Protest auf die Straße legen. Im April 2023 war beispielsweise eine Radfahrerin an der Kreuzung Sülzgürtel/Luxemburger Straße von einem abbiegenden Lastwagen erfasst und tödlich verletzt worden. Nun erinnert ein weißes Fahrrad an den tödlichen Unfall.