Die Stadt Köln intensivierte ihre Personalgewinnung mit einer Kampagne und veröffentlichte im vergangenen Jahr mehr als 2300 Stellenausschreibungen.
Krankenstand gesunkenFast ein Viertel der städtischen Belegschaft in Köln muss bis 2033 ersetzt werden
Der Krankenstand in der Stadtverwaltung ist 2023 leicht gesunken. Laut dem neuen Personalbericht der Stadt Köln betrug die Krankenquote 9,41 Prozent. Das ist der zweithöchste Wert der vergangenen zwölf Jahre. 2022 war die Krankenquote auf einen Rekordwert von 9,84 Prozent gestiegen. 2012 hatte sie noch bei 7,22 Prozent gelegen.
In der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) hatten sich 2023 im Schnitt 6,1 Prozent der Beschäftigten krankgemeldet. Die Stadt betont aber, dieser Wert lasse sich nicht mit der städtischen Quote von 9,41 Prozent vergleichen. Begründung: Die GKV zähle nur die Krankheitstage vom vierten bis zum 42. Tag (nach sechs Wochen endet die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall), dagegen rechne die Stadt in ihre Quote alle Krankheitstage ein – auch die der Langzeiterkrankten ab dem 43. Tag. Langzeitkranke machen bei der Stadt Köln einen bedeutenden Anteil aus, sie verursachen 39 Prozent aller Krankheitstage. Rechne man wie die GKV nur die Zeit vom vierten bis 42. Krankheitstag, so die Stadt, betrage die städtische Krankenquote 4,36 Prozent und liege damit weit unter der Quote der GKV.
Weitere Informationen aus dem Personalbericht 2023 der Stadt Köln.
21.461 Menschen gehörten im vergangenen Jahr zum Stammpersonal der Stadt Köln und ihrer eigenbetriebsähnlichen Einrichtungen, wie Gebäudewirtschaft, Bühnen oder Wallraf-Richartz-Museum. Damit sank die Zahl der städtischen Beschäftigten nach 21.570 im Jahr 2022 und 21.623 in 2021 das zweite Jahr in Folge. Zum Vergleich: 2012 arbeiteten 16.556 Personen für die Stadt.
2442 Menschen waren voriges Jahr neben dem Stammpersonal bei der Stadt angestellt, darunter Auszubildende, Studierende, Volontäre, Honorarkräfte und Beschäftigte in der Freistellungsphase der Altersteilzeit.
4601 der Beschäftigten sind Beamte (21,4 Prozent), 16.860 Tarifbeschäftigte.
32 Prozent arbeiten in Teilzeit
62 Prozent der Belegschaft sind weiblich. 13.294 Frauen und 8167 Männer waren 2023 für die Stadt tätig. Die Verwaltung arbeitet nach eigenen Worten daran, künftig „auch eine Aussage zu nicht (binär) weiblichen oder männlichen Mitarbeitenden treffen zu können“. Bisher hätten sechs Beschäftigte die Geschlechtsangabe „divers“ oder „ohne Angabe“ gemacht. Diese Zahl sei aus Datenschutzgründen aber zu gering, deshalb sei nur eine Darstellung getrennt nach Frauen und Männern möglich gewesen.
32 Prozent des Personals arbeiten in Teilzeit, insgesamt 6837 Menschen. Die Teilzeitquote bei Frauen beträgt 44 Prozent, bei Männern 12 Prozent. Wenn es nur Vollzeitbeschäftigte gäbe, würden rechnerisch 18.912 Personen für die Kölner Stadtverwaltung arbeiten.
44,1 Prozent der städtischen Belegschaft sind in Verwaltungsberufen tätig. 22,6 Prozent arbeiten in Erziehung, Bildung und sozialen Berufen. 13,3 üben MINT-Berufe (Mathematik, Informatik, Natur- und Ingenieurwissenschaft, Technik ), 7,4 Prozent gewerblich-technische Berufe.
14.000 Bewerbungen sind bei der Stadt Köln eingegangen
45,3 Jahre betrug das Durchschnittsalter der städtischen Beschäftigten im vergangenen Jahr. 2022 waren es im Schnitt 44,9 Jahre.
5041 Mitarbeitende werden die Verwaltung bis 2033 altersbedingt verlassen, darunter 593 Führungskräfte. In den nächsten zehn Jahren muss also fast ein Viertel der Belegschaft (23 Prozent) ersetzt werden. Bei Führungskräften ist es fast ein Drittel (31 Prozent). 2023 betrugen die Personalkosten 1,3 Milliarden Euro.
1712 interne und 652 externe Stellenausschreibungen hat die Stadt im vergangenen Jahr veröffentlicht. Die Kampagne „Mach Köln“ zur Personalgewinnung (siehe Fotos) wurde mit mehr als 3000 Plakaten in acht Städten intensiviert. Die Zahl der eingegangenen Bewerbungen stieg von 10.000 auf 14.000.
267 Auszubildende und Studierende wurden 2023 eingestellt. Die Ausbildungsquote von sechs Prozent wurde deutlich übertroffen. 98,3 Prozent bestanden ihre Prüfungen.
1702 Mitarbeitende der Stadt haben eine ausländische Staatsangehörigkeit. Ihr Anteil an der Belegschaft ist erstmals über 8,0 Prozent gestiegen.
9,5 Prozent der Beschäftigten waren Ende 2023 schwerbehindert. Damit wurde die Inklusionsquote von 7,0 Prozent klar übererfüllt.