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Sanierung hat begonnen Drogenkonsumraum am Kölner Hauptbahnhof schließt für vier Monate

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Der Drogenkonsumraum am Kölner Hauptbahnhof: Ohne Hilfestellung werden die Substanzen hier von den Junkies eingenommen.

Der Drogenkonsumraum am Kölner Hauptbahnhof: Ohne Hilfestellung werden die Substanzen hier von den Junkies eingenommen.

Der Drogenkonsumraum am Kölner Hauptbahnhof wird saniert und erweitert: Seine Kapazität verdoppelt sich auf sechs Plätze, und er bietet zukünftig auch warme Mahlzeiten an.

Die Sanierungsarbeiten im Drogenkonsumraum am Hauptbahnhof haben begonnen: Mindestens vier Monate, teilt die Stadtverwaltung mit, soll es dauern, unter anderem den Bodenbelag und Sanitäranlagen zu erneuern und die schon lange ausgefallene Lüftungsanlage auszutauschen. Bereits seit Anfang 2021 war im Drogenkonsumraum deshalb kein inhalativer Konsum mehr möglich. Beschlossen wurde die Sanierung vom Gesundheitsausschuss im April 2023.

Der Drogenkonsumraum am Hauptbahnhof, angeschlossen an das Kontaktcafé des Sozialdienst Katholischer Männer (SKM), öffnete 2001 als erster Raum dieser Art in Köln und hält bislang drei Konsumplätze bereit. Neben dem inhalativen Konsum ist auch ein intravenöser Konsum möglich. Außerdem gibt es dort verschiedene Beratungsangebote, es gibt Duschen, die Möglichkeit zu Waschen und eine Kleiderkammer.

Plätze werden von drei auf sechs erhöht

Im Zuge der Sanierung soll die Anzahl der Konsumplätze nun von drei auf sechs Plätze aufgestockt werden. Wie im Drogenkonsumraum am Neumarkt werden die Utensilien für den Drogenkonsum hier kostenfrei bereitgestellt: Spritze, Löffel, Venenstauer, ein Pflaster. Die sachgerechte Entsorgung wird übernommen. Mitarbeitende stehen den Konsumenten als Ansprechpartner zur Verfügung, auch der Rettungsdienst ist im Notfall schnell zur Stelle.

Um die Zeit der Sanierung, die Anfang März in den Räumlichkeiten am Hauptbahnhof begonnen hat, zu überbrücken, steht den Konsumentinnen und Konsumenten nun das mobile Drogenhilfeangebot des Gesundheitsamtes im Hof des Generalvikariats am Hauptbahnhof zur Verfügung. Mit dem Drogenkonsum-Mobil wolle man das dort bewährte Hilfsangebot aufrechterhalten und zur Stabilisierung der Szene am Hauptbahnhof beitragen, heißt es bei der Stadtverwaltung.

Die geschätzten Kosten der Sanierung von rund 200 000 Euro werden von der Stadt getragen, was darüber hinaus geht, zahlt der SKM. Zum Beispiel auch die neue Küche, die die Kontakt- und Notschlafstelle mit integriertem Drogenkonsumraum bekommen soll. Ab dem Sommer soll dann ein warmes Mittagessen für Konsumentinnen und Konsumenten angeboten werden, so eine Sprecherin des SKM.