KölnContainer auf Schulhöfen sollen durch Modulbauten ersetzt werden
Köln – Die Stadt Köln will nach Informationen der Rundschau in den nächsten Jahren alle Container auf Schulhöfen entfernen und durch Modulbauten ersetzen. Auf 208 Schulgrundstücken im Stadtgebiet stehen Anlagen, die in der Regel aus mehreren Containern bestehen und als Klassenräume, Mensen, Toilette oder Küchen genutzt werden.
Der Bestand solcher Container hat sich aufgrund der fehlenden und mangelhaften Schulbauten in den letzten Jahren dramatisch erhöht. Für viele Eltern ist es ein gewohntes Bild, dass ihr Kind im Container unterrichtet wird.
Viele Container mittlerweile marode
Das Problem: Viele dieser nur für den Übergang gedachten Bauten sind inzwischen selbst marode, immer wieder sind einzelne Container gar nicht mehr zu nutzen. Zudem laufen die auf fünf bis zehn Jahre befristeten Genehmigungen aus. Schritt für Schritt sollen daher höherwertige, seriell gefertigte Pavillonbauten die Container ersetzen.
Noch in diesem Monat soll eine europaweite Ausschreibung der städtischen Gebäudewirtschaft veröffentlicht werden, dies bestätigte die Stadt auf Anfrage der Rundschau. Hersteller von Modulbauten sollen jeweils als Totalunternehmer für die Neubauten gefunden werden. In den nächsten Jahren sind zunächst Investitionen von 33 Millionen Euro vorgesehen. Gesamtkosten für die Umrüstung wollte die Stadt nicht umreißen, die Investitionen dürften sich im höheren dreistelligen Millionenbereich bewegen.
Gebäudewirtschaft der Stadt steht unter Druck
Die Gebäudewirtschaft der Stadt ist für Schulbauten zuständig und steht wegen des Sanierungsstaus seit längerem erheblich unter Druck. Zwar gingen in diesem Schuljahr zwei neue Gesamtschulen an den Start, es fehlen aber rund 40 Schulen, um den Bedarf zu decken. Zur Beschleunigung wurde bereits ein Sonderbauprogramm in Kooperation mit General- und Totalunternehmern aufgelegt, es umfasst ein Volumen von 340 Millionen Euro.
Es gehe darum, die alten Container auszutauschen, um langfristig höherwertige Bauten nutzen zu können, sagte Kölns Baudezernent Markus Greitemann der Rundschau. „Wir werden diese Interimsbauten noch sehr lange brauchen.“ Das Sanierungsprogramm sei langfristig angelegt, es werde sicher über 10, eher 15 Jahre laufen.
Zahlen
733 Schüler konnten in diesem Jahr aufgrund fehlender Plätze nicht an Kölner Gesamtschulen aufgenommen werden. Für 104 Schüler ging weder der Erst- noch Zweitwunsch für ein Gymnasium in Erfüllung, ihnen wurden alternative Gymnasial-Plätze vorgeschlagen. 9700 i-Dötzchen haben in Köln in diesem Jahr ihren allerersten Schultag gefeiert. 8675 Kinder wechselten an eine der weiterführende Schulen.
Die Stadt kalkuliert mindestens drei Jahre von der Feststellung des Bedarfs bis zur Bauabnahme und Inbetriebnahme eine Modulbaus. „Die angespannte Lage im Bausektor“ stelle „eine immer größere Herausforderung“ dar, sagte ein Stadtsprecher der Rundschau. Die zeitliche Planung sei zudem von den Fertigungszeiten der Hersteller abhängig. Modul- oder auch Systembauten werden seit längerem auch von Kommunen stark nachgefragt.
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