In der Wolkenburg wurde der Geburtstag von König Willem-Alexander gefeiert. Zu Gast war Astronaut Matthias Maurer.
Geburtstag von König Willem-AlexanderBesuch aus dem All beim Königstag in der Kölner Wolkenburg

Matthias Maurer (von links), die niederländische Honorarkonsulin Rafaela Wilde, die niederländische Botschafterin Hester Somsen und Bettiner Böttinger.
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177 Tage war ESA-Astronaut Matthias Maurer auf der Internationalen Raumstation ISS. Von dort musste der deutsche Wissenschaftler zusammen mit seinen russischen Kollegen auch den Ausbruch des Ukraine-Kriegs erleben. „Für mich war es nicht vorstellbar, dass mitten in Europa wieder ein Krieg beginnt. Wir alle waren enorm von den Menschen auf der Erde enttäuscht. Dabei zeigte doch unsere gemeinsame Arbeit auf der ISS, was mir gemeinsam erreichen können. Das war der traurigste Moment unserer Mission“, erklärt der Saarländer, der heute noch Gänsehaut bekommt, wenn er an seinen ersten Blick von der Station auf der Erde denkt: „Man sollte alle neuen Präsidenten für ein paar Tage dort hochschicken, dann würden sie keine Kriege mehr beginnen“, erklärt der Astronaut, der hofft, schon bald bei einer Mondmission dabei zu sein.
Am Montagabend war Maurer zu Gast beim Königstag in der Wolkenburg, der alljährlich auf Einladung der Kölner Honorarkonsulin Rafaela Wilde anlässlich des Geburtstags des niederländischen Königs Willem-Alexander gefeiert wird. Erstmals vor Ort war die neue Botschafterin der Niederlande in Berlin, Hester Somsen. „Ich habe in den ersten Monaten einen sehr angenehmen und guten Eindruck von Deutschland bekommen. Nur beim Blick in die Zukunft scheint mir die Stimmung gedrückt zu sein. Da könnte die Lockerheit von uns Niederländern durchaus eine Hilfe sein“, sagt die Diplomatin.
Königstag in der Wolkenburg: Wie Deutsche und Niederländer voneinander profitieren können
Mit den innovativen Niederländern als Machern und den gründlichen und entschlossenen Deutschen, könnten beide Länder zur treibenden Kraft in Europa werden, findet Somsen auch mit Blick auf die Raumfahrt. So hat sie sich am Montag neben dem Besuch des Königstags auch im Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum in Porz umgesehen und war dort bei der ESA zu Gast. „Das ist auch ein Bereich, in dem unsere beiden Länder eng zusammenarbeiten und bei dem es große Potenziale in der Zukunft gibt“, erklärt Somsen.
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Julia Komp und Dietmar Bär beim Königstag in der Wolkenburg.
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Im Gespräch mit Fernsehmoderatorin Bettina Böttinger berichtet Maurer auch vom Alltag im All. So bekam er von einem saarländischen Koch mit Hirschgulasch mit Knödeln auch ein Lieblingsgericht mit ins All. „Das gab es allerdings nur einmal im Monat.“ Etwa 40 bis 50 Kilo Gepäck haben die Astronauten für die ISS dabei. „Man braucht allerdings auch deutlich weniger Wechselkleidung als auf der Erde. Ein T-Shirt hält da gut eine Woche.“ Gefährlich wurde es bei Maurers Weltraumspaziergang, als sich dessen Sicherheitsseile verheddern. „Da darf man keine Panik bekommen. Alles wurde vorab intensiv beim Unterwassertraining geübt. Da weiß man genau, was zu tun ist. Aber so ein Zwischenfall kann durchaus lebensgefährlich werden.“
Vor Ort in der Wolkenburg konnte Gastgeberin Rafaela Wilde unter den 350 geladenen Gästen auch zahlreiche bekannte Gesichter begrüßen. Angesagt war bei allen die Farbe Orange, sei es als Accessoire wie bei Krawatten, Einstecktüchern oder Broschen oder auch bei Kleidern komplett in Orange inklusive der passenden Schuhe. Unter den Gästen waren unter anderem Schauspieler Dietmar Bär, Sterneköchin Julia Komp, die Intendanten der Philharmonie und Oper, Louwrens Langevoort und Hein Mulders, Bürgermeister Andreas Wolter, Polizeipräsident Johannes Hermanns und der Direktor des Museums Ludwig, Yilmaz Dziewior.