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Persönlicher Service mit ökologischem NutzenAWB führt individuelle Abholtermine für Weihnachtsbäume in Köln ein

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Ein Weihnachtsbaum liegt auf der Straße vor dem Zeughaus.

Wartet aufs Abholen: Ein Baum an der Zeughausstraße.

Die Abholtermine zur Entsorgung der Tannen für jede Adresse ist auf der AWB-Internetseite und in der AWB-App abrufbar.

Das ist mal eine ganz enge Kundenbetreuung: Für die Abholung der Weihnachtsbäume bekommen die Kölnerinnen und Kölner nun einen persönlichen Termin genannt. Auf der Internetseite der Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB) oder auch in der AWB-App auf dem Handy kann die Adresse angegeben werden, an der der abgeschmückte Baum abgeholt werden soll, worauf der Termin genannt wird, zu dem die Entsorger vorbeikommen.

Auch ökologische Gründe

Damit weicht die AWB von ihrer langjährigen Praxis ab, dass die zu entsorgenden Christbäume zu den Restmüll- und Biotonnen dazugestellt werden konnten. Doch was sich ausnimmt wie ein persönlicher Service, hat einen praktischen Hintergrund. „Durch die Terminvergabe haben wir nicht mehr über Wochen abgeschmückte Tannenbäume in den Straßen herumliegen“, erklärt ein Sprecher der AWB. Zwar gab es genau genommen auch durch das Beistellen zu den Restmüll- und Biotonnen einen „persönlichen“ Termin für die Abholung der Tannenbäume. Doch das Problem dabei: „Wenn der Müllwagen voll war, wurden die Bäume stehen gelassen und erst beim nächsten Abholtermin der Tonnen mitgenommen.“ So kam es es dazu, dass die Bäume dann über einen längeren Zeitraum am Straßenrand liegenblieben.

Und noch einen Vorteil hat der neue Abholservice, den sicherlich auch die meisten Kölnerinnen und Kölner gutheißen. Bei der alten Art der Abholung landeten die Bäume im Restmüll und damit in der Verbrennungsanlage der Abfallverwertungsgesellschaft (AVG). „Dadurch, dass wir nun die Tannenbäume gesondert abholen, können wir sie allesamt in die Kompostierungsanlage der AVG geben“, sagt der AWB-Sprecher. Dabei ist es aber natürlich nicht so, als würde es für jede Adresse einen eigenen Abholtermin geben. „Wir holen die Bäume gesammelt nach Straßenzügen ab“, versichert der AWB-Sprecher. Start für den neuen Service ist der kommende Montag, 13. Januar.

Tannenbäume an Sammelstellen ablegen

Wer sich nicht auf einen Termin festlegen lassen will, hat nach wie vor die Möglichkeit, seinen Baum selbst an einer Sammelstelle abzulegen. 130 Standorte gibt es. Auf der Internetseite der AWB und in der App des Betriebs können sie ausfindig gemacht werden. Zudem werden die Bäume in den Wertstoff-Centern entgegengenommen: in Ossendorf an der Butzweilerstraße 50 und in Gremberghoven in der August-Horch-Straße 3. Ob an der Straße, am Sammelplatz oder in den Wertstoff-Centern, immer gilt: Die Bäume müssen vollständig abgeschmückt sein.

Ein Gerücht hält sich hartnäckig seit nunmehr 60 Jahren. Dran ist laut Zoosprecher Christoph Schütt aber rein gar nichts: „Viele Kölnerinnen und Kölner glauben, dass wir im Zoo alte Weihnachtsbäume an unsere Elefanten verfüttern. Und dass die Kölner die persönlich vorbeibringen können , um den Tieren etwas Gutes zu tun.“

Elefanten spielen nur mit Tannenbäumen

Das sei aus aber gleich aus drei Gründen nicht gut und auch nicht machbar, so Schütt. Vor allem anderen ist das Verfüttern abgeschmückter Tannen gefährlich. Denn wenn sich noch eine der dünnen Chistbaumkugel-Halterungen, Kerzenwachs oder Lametta an den Zweigen befinden, die die Tiere kauen und schlucken, kann das zu Verletzungen führen. Auch logistisch kann der Zoo eine massenhafte Abgabe der abgeliebten Nadelbäume auf seinem Futterhof keinesfalls bewältigen.

Und überhaupt: Wohin dann damit? „Unsere Elefanten bekommen zwar jedes Jahr 20 Tannenbäume aus dem Restbestand eines Großhändlers in ihr Außengehege, die nie geschmückt waren“, sagt Schütt. Fressen täten die sensiblen Dickhäuter das pieksige Grün allerdings so gut wie gar nicht. Es dient lediglich dazu, die Tiere zu beschäftigen und ihnen eine Abwechslung im Areal zu bieten. Und dazu reichen 20 Bäumchen allemal.