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Kein Weg zum TunnelEs sieht düster aus für die Bahnröhre auf der Ost-West-Achse

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Ost-West-Achse_(2)

So sollte der Heumarkt aussehen, wenn der Tunnel fertig ist.

Köln – Das Thema Verkehr hat die Wahl in Köln entschieden. So sagen es die Wahlforscher. Im Paket mit der Klimapolitik soll die sogenannte Verkehrswende das ausschlaggebende Moment gewesen sein. Und wenn es in Köln um den Verkehr geht, dann muss früher oder später die Ost-West-Achse zur Sprache kommen – und der dafür in Rede stehende Tunnel.

Den hat das schwarz-grüne Ratsbündnis in der vergangenen Wahlperiode auf die lange Bank geschoben, weil es sich nicht einigen konnte. Dabei hätte es nach damaliger Sitzverteilung mit den Stimmen von CDU, SPD und FDP sogar eine Mehrheit für den Tunnel gegeben. Die gibt es nun so nicht mehr. Ein Stadtbahntunnel vom Heumarkt bis zur Aachener Straße ist wohl vom Tisch.

Mit den Grünen ist der Tunnel nicht zu haben

Zuerst will der Wahlsieger, also die Grünen, mit der CDU sprechen. Der Gepflogenheit halber. Die CDU als Tunnelbefürworter würde in diesem Bündnis nicht den Ton angeben. Selbst ein weiteres Aufschieben des Projektes scheint mit den Grünen kaum zu machen.

Vor und während der Bündnisverhandlungen wollen die großen Parteien kein Statement mehr abgeben. Bloß nichts verbauen. Aus der Führungsspitze der Grünen heißt es zu dem Tunnel nur: „Zitieren Sie den Parteitagsbeschluss.“ Und der besagt nun mal, keinen Tunnel – nicht heute, nicht morgen und auch nicht übermorgen. Das lässt auch kein Abwarten zu, sonst gibt es Ärger mit der Basis.

Große Koalition zu klein für Tunnel

Die Crux mit der „großen Koalition“: Sie ist nicht groß genug. CDU und SPD sind Tunnelbefürworter , aber selbst mit dem dritten Befürworter im Bunde, der FDP, haben sie keine Mehrheit.

Wird Volt zum Tunnelmacher?

Sie fischen mit den Themen Umwelt und Verkehr im Teich der Grünen und haben ihnen dabei reichlich Stimmen weggefangen: Auf Anhieb vier Sitze im Rat. Aber beim Tunnel sind die Neuankömmlinge nicht d’accord mit den Grünen „Wir wollen einen mehrgleisigen Tunnelbau auf der Ost Westachse“, sagt Rebekka Müller von Volt. CDU plus SPD plus FDP plus Volt gleich Tunnelmehrheit. Doch ansonsten geht bei der Gleichung wenig auf: Volt will eine City-Maut und eine autofreie Innenstadt.

Da kann der Tunnel die Braut gar nicht so sehr aufhübschen, als das CDU und FDP zur Hochzeit läuten würden. Aber Volt will sowieso nicht so gerne eine feste Beziehung eingehen. Also mit wechselnden Mehrheiten zum Tunnel? Die großen Parteien wollen Bündnisse. Nur im Bündnis kann vorher schon die Verteilung von Pöstchen festgezurrt werden. Und da könnte was gehen in der neuen Wahlperiode: Stadtdirektor, Geschäftsführer Stadtwerkekonzern.

Hoffen auf die nächste Generation

Nein, es scheint kein Weg zum Tunnel zu führen. Im Verkehrsdezernat wird darum über die „kölsche Lösung“ nachgedacht: liegen lassen. Es gibt zwar einen Ratsbeschluss, in die Planung einzusteigen. Aber der Auftrag an ein Planungsbüro ist noch nicht vergeben.

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„Lasst uns jetzt die Langzüge auf der Ost-West-Achse realisieren, notfalls mit provisorischen Ausbauten“, sagt Ralph Sterck(FDP). Möglichst keine Fördergelder beantragen, damit die nicht auf alle Zeit weg sind. „Vielleicht findet sich ja in späteren Generationen eine Mehrheit für das Jahrhundertprojekt Ost-West-Achse.“