Nach drohender Wirte-Demo„Kölsche Lösung“ für Drängel-Gitter an Karneval gefunden
Köln – Nein, ein Zurückrudern sei es nicht. Eigentlich wäre es immer so gesagt worden, versichert ein Sprecher der Stadtverwaltung. Es gebe keine Genehmigungen für Drängelgitter vor Gaststätten an den Tollen Tagen. Aber abgeräumt wurden sie von den Ordnungsamtsmitarbeitern nur dort, wo akute Gefahr durch zu großem Menschenandrang bestünde. Damit wurde wohl eine „kölsche Lösung“ im diesjährigen Drängelgitter-Streit zu Karneval gefunden. Illegal sind sie alle, geduldet werden dennoch die meisten.
Noch am Montag klang das während einer Pressekonferenz der Stadtverwaltung etwas anders. Da sagte Ordnungsamtsleiter Wolfgang Büscher: Wo wir die Gitter antreffen, werden wir sie abräumen.“ Doch mittlerweile heißt es aus der Verwaltung heraus, hinter vorgehaltener Hand: Für so eine drastische Maßnahme gebe es zu Karneval gar nicht die Kapazitäten. Man würde sich auf die Gefahrenpunkte konzentriert, wie beispielsweise auf die Feiermeile Zülpicher Straße. Wo, wie an den Ringen, Bürgersteige breit genug sind, werde konzentriert weggeschaut. Ansonsten müsste ja mit einem Lkw vorgefahren werden, um alle die Gitter einzusammeln. An Karneval schlichtweg nicht zu leisten.
Die IG Gastro bedankt sich im Internet für das „Entgegenkommen“, dass durch Gespräche zwischen Wirten und der Verwaltung zustande gekommen sei. Sie sagte damit eine noch für Dienstagabend geplante Demo vor dem Rathaus ab.
Die Stadtverwaltung will nun jedoch jeden Anschein vermeiden, sie könnte einem nicht genehmigten Zustand Vorschub leisten. „Es hat nach der Pressekonferenz keine Gespräche mit Wirten gegeben“, so ein Sprecher. Genehmigungen gebe es weiterhin nicht. Die Regelung, dass nur in „karnevalistischen Ballungsgebieten“ konsequent durchgegriffen werde, sei so von Anfang an so kommuniziert worden. (ngo)