Kommentar zur Absage des Sitzungskarneval in KölnDie Zeichen der Zeit erkannt
Köln – Das Motto für Köln war mit Bedacht gewählt, „Alles hät sing Zick“, lautet die Losung für die am 11. November begonnene Karnevalssession. Doch der Sitzungskarneval passt auch in diesem Winter nicht in die Zeit, so bitter diese Erkenntnis für ehrenamtliche Vereine sowie den gesamten Wirtschaftsfaktor Karneval sein mag. Politik und Verbände haben mit dem selbsterklärten Verzicht auf den Sitzungskarneval die einzig vorstellbare Entscheidung getroffen. Zu groß sind die Unwägbarkeiten der Pandemie, zu groß ist die Sorge vor der Rolle des Karnevals als unfreiwilliger Motor für das ohnehin schon unübersichtliche Infektionsgeschehen.
Niemand muss Hellseher sein, um dem Karneval auch für die kommenden Jahre eine unruhige Zukunft vorauszusagen. Im Winter nimmt das Infektionsgeschehen naturgemäß zu, die Durchführung von Sitzungen und Partys wird ein schwieriges Unterfangen bleiben. Denn für die Sitzungen war mit der 2G-plus-Regelung schon die derzeit höchste denkbare Sicherheitsvorkehrung eingebaut worden. Doch am Ende ist selbst sie kein Freifahrtschein für Veranstaltungen in Innenräumen ohne Abstand und ohne Maske.
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Schon heute sind in Köln die Sitzungsprogramme für die Jubiläumssession 2022/23 gebucht, in der das 200-jährige Bestehen des Kölner Karnevals gefeiert werden soll. Auch dies erscheint weniger gewiss denn je. Entscheidend ist jedoch die Aufnahme des Karnevals in den Sonderfonds für Kulturveranstaltungen. Zumindest für Künstler und Vereine dürfte er den finanziellen Schaden begrenzen. Für Hoteliers und Gastronomen werden dagegen ein weiteres Mal die erhofften Einnahmen aus dem Karnevalsgeschäft ausbleiben.