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Kommentar zum Runden Tisch Karneval„Die Jungen schunkeln anders - Nur schimpfen, reicht nicht“

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Junge Leute feiern an Weiberfastnacht auf der Zülpicher Straße.

Junge Leute feiern an Weiberfastnacht auf der Zülpicher Straße.

Es ist gut, dass Arbeitsgruppen Ideen entwickeln, um das Zülpicher Viertel zu entlasten, findet Rundschau-Lokalchef Jens Meifert.

Der Runde Tisch zum Karneval ist längst ein fester Bestandteil der Brauchtumspflege. Das ist gut. Denn lange Zeit herrschte im Rathaus wie unter den führenden Karnevalisten die Meinung vor, man müsse diesen jungen trinkwütigen Massen nur mal kurz den Karneval erklären und dann gebe es wieder Frieden an der Veedelstheke.

Inzwischen haben viele gelernt: Die Jungen schunkeln anders. Sie feiern draußen, wollen Spaß haben, ohne Gardeuniform. Ja, sie trinken viel, aber eben nicht nur. Um die Auswüchse zu begrenzen, reicht es nicht, nur zu schimpfen. Denn was ist die Alternative? Nichts zu tun? Natürlich ist die Organisation eines Elften Elften eine Aufgabe für die gesamte Stadt.

In den letzten Jahren sind verschiedene Maßnahmen vor allem im Kwartier Latäng erprobt worden. Und es hat sich an Weiberfastnacht gezeigt: Die Ausgleichsfläche auf der Uniwiese bedeutet einen erheblichen Aufwand, aber sie funktioniert.

Kleinere Angebote können helfen

Es ist gut, dass es dabei nicht bleibt, sondern der Runde Tisch Ideen entwickelt. Eine App etwa, über die sich Ströme der Feiernde steuern lassen, wenn die Stadt vollgelaufen ist. Dazu gehört die Frage, wie junge Feiernde erreicht werden können. Manche Kampagne ist da wohl in der Vergangenheit ins Leere gelaufen.

Kleinere Angebote, die das Zülpicher Viertel entlasten, können das Spektrum des jecken Treibens ergänzen. Eine Sambagruppe unter einer Torburg kann genauso viel Spaß machen wie ein Funkenbiwak. Jeder Jeck ist anders.

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