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Kölner Grüngürtel„Keine Veranstaltungen auf Uniwiese“ – Ausschuss schließt sich BUND an

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In den Vorbereitungen der Feiern an Weiberfastnacht wurde Bodenplatten zum Schutz der Uniwiese verlegt.

In den Vorbereitungen der Feiern an Weiberfastnacht wurde Bodenplatten zum Schutz der Uniwiese verlegt.

Neben der Forderung, auf die Uniwiese als Ausweichfläche zu verzichten, wird nach weiteren öffentlichen Räumen für Karneval verlangt - etwa auf den Kölner Ringen.

Der Ausschuss für Bürgerbeteiligung, Anregung und Beschwerden hat sich der Bürgereingabe des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) angeschlossen. Die Kölner Kreisgruppe des BUND fordert die Verwaltung in seiner Eingabe unter anderem dazu auf, keine Open-Air-Veranstaltung auf der Uniwiese auszurichten. Auch nicht als Maßnahme zur Gefahrenabwehr. Die Verwaltung solle zudem „öffentliche Räume für Karnevalsveranstaltungen bereitstellen“. Für den BUND ist die Nord-Süd-Fahrt die optimale Lösung. Im von Grünen, FDP, Linken und Klimafreuden beschlossen Text aus dem Beschwerdeausschuss ist von „alternativen versiegelten Ausweichflächen (z.B Ringe)“ die Rede, die die Verwaltung prüfen und bereitstellen soll, „um auf den Inneren Grüngürtel und die Uniwiesen als Ausweichfläche zur Gefahrenabwehr verzichten zu können“. CDU und SPD stimmten dagegen.

Köln: Fatale Folgen für Uniwiese nach Weiberfastnacht

Der Beschwerdeausschuss überweist die Eingabe und die Empfehlung an den Ausschuss Allgemeine Verwaltung und Rechtsfragen (AVR). Bereits im August hatte sich auch die innerstädtische Bezirksvertretung der Eingabe des BUND angeschlossen. Max Derichsweiler, Vorsitzender des Beschwerdeausschusses, sagte: „Wir haben alle gesehen, welche Folgen die Feiern an Weiberfastnacht im Grüngürtel hinterlassen haben: Kaputter Rasen, verdichteter Erdboden und Müll. Wieso sollten wir das unserem schützenswerten Grüngürtel ein halbes Jahr später erneut antun, obwohl es genug versiegelte Alternativflächen gibt?“

Gerrit Krupp, ordnungspolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion, sagte: „Weitere Diskussionsrunden, um altbekannte Argumente erneut auszutauschen, bringen angesichts des knappen Zeitraums bis zur Session jetzt nichts. Es ist schlichtweg zu spät, im September mit der Suche nach Ausweichflächen zu beginnen.“ Einen adäquaten Lösungsvorschlag für eine Alternative habe zudem bisher niemand präsentiert.

Dass die Eingabe des BUND bis zum Elften Elften tatsächlich etwas an den Plänen der Verwaltung ändern wird, erscheint eher unwahrscheinlich. In einer Stellungnahme begründete die Stadt bereits, warum sie an der Entlastungsfläche auf der Uniwiese festhalten wolle, und verwies dabei auch auf die Prüfung von 13 alternativen Ausweichflächen im vergangenen Jahr. Alle Optionen wurden dabei als ungeeignet eingestuft. Die Position der Stadt: Zum jetzigen Zeitpunkt sei die Uniwiese für die Gefahrenabwehr nötig. Um die Situation rund um die stets überlastete Zülpicher Straße zu verbessern, hatten drei von der Stadt gebildete Arbeitsgruppen Ideen entwickelt: unter anderem zu einer besseren Kommunikation mit der jungen Zielgruppe, einer App oder dezentralen Veranstaltungsformaten, um das Zülpicher Viertel zu entlasten.