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Aktivisten filmen Zoch-PferdeKölner Tierschützer wollen „Quälerei“ dokumentieren

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Kutschenpferde gingen durch im Rosenmontagszug 2018. Es gab fünf Verletzte, zwei mussten auf die Intensivstation. Nun wollen Aktivisten „Verstöße“ filmen.

Köln – Die Debatte um Pferde im Rosenmontagszug nimmt einem Monat vor dem großen Jecken-Umzug in der Domstadt mal wieder Fahrt auf. Ein „Netzwerk für Tiere Köln“ hat nun angekündigt, von der Aufstellung bis zum Zugende die Pferde begleiten und filmen zu wollen. So soll dokumentiert werden, welche Belastung das bunte Treiben für die Tiere sei. Zudem drohen die Tierschützer rechtliche Schritte an, sobald sie Fehlverhalten ausmachen würden.

Unterstützung von juristischer Gesellschaft

Unter der Dachorganisation „Netzwerk für Tiere Köln“ firmieren laut der Organisatoren verschiedene Tierschutzvereine aus Köln und dem Umland. In einer Mitteilung der Organisation heißt es: „Über die Filmaufnahmen werden das Verhalten der Reiter und die Qual der Pferde dokumentiert. Ziel ist es, mit der juristischen Unterstützung der Deutschen Juristischen Gesellschaft für Tierschutzrecht e. V. jeden dokumentierten Verstoß gegen das Tierschutzgesetz anzuzeigen.“ Dem Stadtrat und dem Festkomitee werfen die Aktivisten vor, unfähig zu sein, den für den Tierschutz notwendigen Verzicht auf Pferde zu beschließen.

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In der jüngsten Vergangenheit kam es in den beiden Rosenmontagszügen von 2017 und 2018 zu Zwischenfällen mit Pferden. Vor drei Jahren brach ein Pferd auf dem Zugweg zusammen. Ein Tierarzt musste eingreifen. Der Kollaps zog eine breite Debatte um die Tiermitnahme nach sich. Doch das Festkomitee und die Stadt Köln hielten an den Pferden im „Zoch“ fest. Allerdings verhängte die amtliche Veterinärin der Stadt Köln weitreichendere Auflagen als bisher. Die Reiter müssen ihre Eignung nun umfangreicher nachweisen. Im Rosenmontagszug 2018 gingen Kutschenpferde mit ihrem Gespann durch. Es kam zu einer Kollision mit einem Bühnen-Lkw. Fünf Menschen wurden verletzt, zwei mussten auf die Intensivstation. Durch Zeugenaussagen kam der Verdacht auf, Jecke am Wegesrand hätten mit Flaschen nach den Pferden geworfen. Die Polizei wertete Aufnahmen aus Überwachungskameras aus. Doch es fanden sich keine Beweise. 2019 wurde wegen einer Sturmwarnung auf die Pferde verzichtet.