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„Kann so nicht bleiben“Kritik an Radwege-Umbau auf den Ringen

Lesezeit 2 Minuten
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Das Pilotprojekt für den Fahrradverkehr auf den Ringen: Zwischen Rudolfplatz und Zülpicher Platz gibt es parallel die alten Radwege und Radfahrstreifen auf der Straße.

Köln – „Extrem verwirrend und saugefährlich. Das kann so nicht bleiben.“ Dieses vernichtende Urteil fällt Christian Hölzel vom Fahrradclub ADFC über die Umgestaltung der Kreuzungen Schaafenstraße und Jahnstraße am Hohenstaufenring.

Was war passiert? Ende Oktober hat die Stadt dort ohne Ankündigung Teile des alten, viel zu schmalen Radwegs aus den 80er-Jahren entfernt. Wir ahnen: Es geht um das von „#RingFrei“ und anderen Fahrradinitiativen seit langem verfolgte Ziel, den Radverkehr auf den Ringen durchgängig auf der Fahrbahn zu führen und die Radwege zugunsten von mehr Platz für Fußgänger aufzugeben.

Zur Bewertung, ob die Maßnahme sinnvoll ist, wurde zwischen Rudolfplatz und Zülpicher Platz eine Pilotstrecke eingerichtet. Dort gibt es parallel die alten Radwege und Radfahrstreifen auf der Straße. Am 5. November teilte die Stadt lapidar mit, die Regelung auf der Pilotstrecke habe sich „nach einer Eingewöhnungsphase bewährt“ und werde nun „dauerhaft Bestand haben“.

Keine Information an den Verkehrsausschuss

Deshalb habe man bereits einen Teil der Radwege zurückgebaut. Fortgesetzt werde das Projekt im neuen Jahr – im Februar oder März, je nach Witterung. Die Politiker im Verkehrsausschuss und die Fahrradverbände, die den fahrradfreundlichen Umbau der Ringe seit Jahren begleiten, wurden im Vorfeld nicht informiert.

Auch über die Ergebnisse einer Befragung von Radfahrern, Fußgängern und Autofahrern, die die Stadt Anfang Juli durchführte, gab es keine Information. Stattdessen legte die Verwaltung auf dem Hohenstaufenring schon mal los.

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Kölner Ringe: Der Radweg endet nun im Nichts. 

Auf beiden Seiten des Fußgängerüberwegs über die Schaafenstraße wurde das rote Pflaster samt weißen Begrenzungslinien aus Marmor herausgerissen und durch graues Pflaster ersetzt. Die gestrichelten Linien wurden aus dem Asphalt gefräst. Laut Straßenverkehrsordnung bedeutet das: Radfahrer dürfen hier nicht mehr fahren, müssen absteigen. Denn sie befinden sich auf einem Gehweg.

Das Problem: Da die Stadt das Pflaster nur auf wenigen Metern ausgetauscht hat, geht der Radweg davor und dahinter weiter. Weiterhin gibt es eine eigene Ampel für Radfahrer, die nicht erkennen lässt, dass der Radweg eigentlich nicht mehr befahren werden soll.

Keine erklärende Beschilderung

Erklärende Schilder fehlen. Die Folge: Viele Radfahrer fahren durch, doch weder Fußgänger noch Autofahrer rechnen damit. Besonders an der Schaafenstraße führt das zu brenzligen Situationen. „Der Radweg endet plötzlich im Nichts“, so ADFC-Vorstandsmitglied Christian Hölzel. „Hier ist allerhöchste Vorsicht geboten, und zwar von allen.“

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Die Stadt erklärte, nächstes Jahr werde man an jeder Einmündung mindestens zehn Meter Radweg entfernen, dann sei „keine Zufahrt“ mehr auf die Radwege vorhanden. Über eine übergangsweise Beschilderung denke man nach. Die Ergebnisse der Befragung würden dem Verkehrsausschuss noch mitgeteilt.