Zwei Personen aus Köln-Rath wurden wegen Tierquälerei verurteilt, nachdem fast drei Dutzend Hunde in erbärmlichem Zustand auf ihrem Gelände entdeckt worden waren.
Prozess um verwahrloste HundeEin Jahr auf Bewährung für Tierquäler aus Köln-Rath
Der Zustand der Tiere war hundserbärmlich: Im Januar alarmierten Anwohner in Rath-Heumar Polizei und Feuerwehr über Hunde auf einer Art Schrottplatz. Gemeinsam machten sie sich mit Mitarbeitern der „Tiernotrettung Köln-Porz“ auf zum Gelände und entdeckten annähernd drei Dutzend völlig verwahrloste Hunde.
Am Dienstag verurteilte das Amtsgericht nun einen Mann (73) und eine Frau (66) per Strafbefehl in insgesamt 28 Fällen wegen gemeinschaftlichen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz, quälerische Misshandlung und Tötung durch Vernachlässigung zu jeweils einem Jahr Haft auf Bewährung. Die Zeit, in der sie sich bewähren müssen, legte das Gericht auf zwei Jahre fest.
Hundedrama von Köln-Rath: Angeklagte erschienen nicht
Zu dem Strafbefehl kam es, weil die beiden Angeklagten nicht zum Prozess erschienen waren. Zudem erging als Auflage ein dreijähriges Verbot von Tierhaltung für den Mann und die Frau. Mit der Verfügung wird den Angeklagten die Haltung von, der Handel mit und die Betreuung von jeglichem Tier untersagt. Auch wurde die berufliche Befassung mit Tieren verboten.
Nach einem Hinweis von Beamten waren die Tiere im Bereich Alter Deutzer Postweg auf einem an einen Schrottplatz erinnernden Gelände gefunden worden.
Extrem verwahrloste Hunde gefunden
Auf dem Gelände waren dann „extremst verwahrloste“ Hunde gefunden worden, die in Holzverschlägen, in alten Wohnwagen und in einem ausrangierten Bus lebten, wie die Porzer Tierretter im Januar über sozialen Medien mitteilten. Zudem sei das Areal „knöcheltief“ mit Fäkalien bedeckt gewesen. Überall auf dem Gelände habe Unrat und Müll verteilt gelegen. Zudem fanden die Einsatzkräfte mehrere verendete Tiere. „Wir sind abgehärtet und sehen viel, aber wenn man zur Sicherung von völlig verängstigten Hunden über bereits verendete Tiere steigen muss, geraten auch wir an unsere Grenzen“, hieß es damals weiter von den Porzer Tierrettern.