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Etwa 5000 Haushalte betroffenEvakuierungen in Merheim könnten früher beginnen

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Ein entschärfter Blindgänger liegt befestigt in einem Anhänger.

In Köln werden immer wieder bei Bauarbeiten Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden.

Die Stadt untersucht seit Tagen, ob sich im Bereich der Städtischen Kliniken in Merheim und der Reha Nova-Klinik Kampfmittel befinden.

Es könnten ungemütliche Tage für die Menschen in Merheim und Neubrück in dieser Woche werden. Eine Antwort, was auf die Bürger zukommt, wird sich am Mittwoch klären. Es geht die zentrale Frage, ob und wie viele Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg im Untergrund liegen. Und es geht im Vordergrund darum, ob es Blindgänger mit Aufschlagzünder oder Langzeitzünder sind. Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu Evakuierungen im Rechtsrheinischen kommen wird, ist hoch.

Auswertung von Luftbildern

„Da das Areal als Kaserne und Flugplatz genutzt wurde, ist es möglich, dass das Areal zum Ziel von Bombardierungen durch die Alliierten geworden ist“, heißt es in einer Erklärung der Stadt. Etwa 5000 Haushalte wären je nach Lage ab dem Mittwoch oder Freitag betroffen, wenn sich der Verdacht von Blindgängern bestätigt. Bei Auswertungen von Luftbildern der Alliierten aus der Kriegszeit und präventiven Überprüfungen der Flächen wurden mehrere Verdachtspunkte ermittelt. Über wie viele Verdachtspunkte es sich handeln, teilten die Behörden zunächst nicht mit. Beamte sprechen von „zahlreichen möglichen Blindgängern“.

Die Stadt untersucht seit Tagen, ob sich im Bereich der Städtischen Kliniken in Merheim und der Reha Nova-Klinik Kampfmittel befinden. Vorhergehende Messungen im Erdreich hatten Auffälligkeiten ergeben, die nun ausgegraben werden müssen, um den konkreten Inhalt zu ermitteln, teilte die Stadt mit. Bei diesen Untersuchungen könnten Bombenblindgänger und kleinere Kampfmittel wie Munition oder Granaten aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden werden. Künftig sollen die Krankenhausstandorte in Merheim zu einem großen Gesundheitscampus zusammengefasst werden, wofür große Baumaßnahmen erforderlich sind.

Sollten Blindgänger in schlechter Beschaffenheit und mit einem chemischen Langzeitzünder gefunden werden, ist eine sofortige Evakuierung möglich. „Wir weisen darauf hin, dass nicht auszuschließen ist, dass Kampfmittel gefunden werden, die schnellstmöglich unschädlich gemacht werden müssen“, betonte die Stadt.