Die Entschärfung des Blindgängers bringt die aufwendigste Evakuierung seit dem Zweiten Weltkrieg mit sich.
MerheimBombe aus dem Zweiten Weltkrieg kontrolliert gesprengt
Am Freitagmorgen, 11. Oktober, wird im Kölner Stadtteil Merheim ein Bombenblindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft. Bereits am Mittwoch hatte die Stadt mitgeteilt, dass für die Entschärfung neben 5400 Haushalte auch das Krankenhaus in Merheim, die LVR-Klinik und die RehaNova-Klinik evakuiert werden müssen.
Patienten aus dem Krankenhaus in Merheim wurden schon am Mittwoch in andere Krankenhäuser gebracht. Am Donnerstag erfolgte die Evakuierung der RehaNova-Klinik.
Anwohnerinnen und Anwohner, die nicht bei Familienangehörigen oder Bekannten unterkommen können, wird eine Anlaufstelle in der Aula der Gesamtschule Holweide, Burgwiesenstraße 125, 51067 Köln, eingerichtet. Haustiere dürfen nicht auf das Schulgelände.
+++ Alle Informationen der Entschärfung im Live-Ticker +++
17.57 Uhr: Die Sprengung ist erfolgt!
17.53 Uhr: Die Freigabe zur kontrollierten Sprengung der Weltkriegsbombe wurde erteilt.
17.30 Uhr: Die Vorbereitungen für die kontrollierte Sprengung sind fast abgeschlossen: Der Sand von sechs Schwerlastern ist vor Ort. Für die kontrollierte Sprengung wurde neben dem Fundort des Blindgängers ein Loch gegraben, in das der Blindgänger vorsichtig gelegt wurde. Darauf wird nun vorsichtig der Sand abgeladen. Der Sand ist dafür da, um die Sprengwirkung (Druckwelle, Splitterflug) zu dämpfen.
Die Einsatzleitung weist daraufhin, dass durch die kontrollierte Sprengung ein dumpfer Knall auch über den 500-Meter-Gefahrenbereich für die Bevölkerung vernehmbar sein wird. Die Stadt Köln informiert, wenn die Freigabe zur kontrollierten Sprengung erteilt wurde.
16.30 Uhr: Die Vorbereitung der kontrollierten Sprengung der Zehn-Zentner-Weltkriegsbombe dauert an: Zwei Schwerlaster mit 50 Tonnen Sand wurden bereits an der Fundstelle entladen, ein dritter Schwerlaster mit 25 Tonnen steht bereit. Zwei weitere Schwerlaster mit 50 Tonnen Sand sind mit Polizei-Eskorte (Blaulicht) auf dem Weg von Bornheim zum Klinikgelände in Köln-Merheim.
Die Einsatzleitung bittet Autofahrer, Wege und Straßen für diese Schwerlasttransporte im Kölner Stadtgebiet freizumachen. Auf der Wegstrecke entlang der Bundesautobahnen wird gebeten, die Rettungsgasse zu bilden, damit Polizei und Schwerlaster passieren können.
15.26 Uhr: Die Einsatzleitung des Ordnungsamtes trifft mit dem Kampfmittelbeseitigungsdienst nun alle Vorkehrungen, um eine kontrollierte Sprengung des Blindgängers zu gewährleisten. Bereits in Merheim vorgehaltene, mit Sand beladene Schwerlaster fahren nun zur Fundstelle auf dem Klinikgelände. Weitere benötigte Sandmengen werden von Schwerlastern mit Sonderrechten durch Polizei-Begleitung zur Fundstelle gebracht.
15.16 Uhr: Die Entschärfung verzögert sich. Die Entschärfer des Kampfmittelbeseitigungsdienst (KBD) konnten nur einen der beiden Aufschlagzünder der amerikanischen Zehn-Zentner-Bombe entschärfen. Der Blindgänger muss daher kontrolliert gesprengt werden. Am Evakuierungsradius und festgelegten Gefahrenbereich ändert sich nichts.
14.14 Uhr: Die Freigabe zur Entschärfung wurde erteilt.
14.06 Uhr: Der Luftraum über dem Fundort des Blindgängers ist seit 14 Uhr gesperrt. Die Evakuierung der LVR-Klinik ist fast abgeschlossen.
13.30 Uhr: Die Evakuierung der LVR-Klinik ist bisher zu 85 Prozent abgeschlossen. Das „Safe House“ für Intensivpatienten der Städtischen Kliniken ist voll besetzt. Rund 50 Personen haben die offizielle Anlaufstelle aufgesucht und werden dort von einer Hilfsorganisation betreut.
13 Uhr: Der zweite Klingeldurchgang wurde beendet.
11.40 Uhr: Der erste Klingeldurchgang ist beendet worden. In Kürze soll der zweite Durchlauf erfolgen. Ulrich Laschet, Pressesprecher der Feuerwehr, sagt: „Bisher sind wir sehr zufrieden und haben alle Zeitpläne eingehalten.“
Die Evakuierung der LVR-Klinik liegt derzeit bei 15 Prozent. Und die Anlaufstelle in der Gesamtschule Holweid füllt sich auch allmählich.
10.06 Uhr: Die Zufahrten in den Gefahrenbereich werden nach und nach gesperrt. Die Autobahn 3 und die KVB-Linie 1 sind nicht von der Sperrung betroffen. Die KVB-Buslinie 157 wird umgeleitet, die Linie 158 ist eingestellt
10 Uhr: Die Stadt Köln hat mitgeteilt, dass das Ordnungsamt der Stadt mit dem ersten Klingeldurchgang beginnen wird. Rund 6400 Anwohnerinnen und Anwohner müssen seit 9.30 Uhr ihre Häuser verlassen.
9 Uhr: Die LVR-Klinik wird aktuell als letzte der drei Kliniken evakuiert. 285 psychisch Erkrankte werden in zur Verfügung gestellten KVB-Bussen und mit Krankentransporten in andere Einrichtungen in der Nähe gebracht. Brigitte Lohmanns, Sprecherin des LVR-Klinikverbunds, sagt: „Das bekannte Team begleitet jeden einzelnen Patienten.“ Das sei besonders bei psychisch Kranken sehr wichtig. (jen)
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