Die Fraktion der Kölner FDP im Stadtrat teilt erneut Kritik am Vorgehen mit den denkmalgeschützten Hallen Kalk aus.
FDP fordert sofortige SanierungWie steht es um die Hallen in Kalk?
Die politische Sommerpause ist derzeit sehr lebendig. Die Fraktion der Kölner FDP im Stadtrat teilt erneut Kritik am Vorgehen mit den denkmalgeschützten Hallen Kalk aus. Die Rundschau hatten Fragen und Antworten zum Zustand der Hallen zusammengetragen.
Was kritisiert die FDP-Fraktion?
Seit 2021 stehen laut den Liberalen 18 Millionen Euro für die Sanierung der Hallen 76 und 77 in Kalk zur Verfügung. Neben einer sofortigen Sanierung fordert die FDP auch eine Nutzung der Hallen. Dabei übt sie Kritik an der Haltung der Grünen und auch der Verwaltung. So habe die Grünen-Fraktion die Erstellung eines kulturellen Nutzungskonzepts von der Verwaltung gefordert, das aber bis heute nicht präsentiert worden sei, so die Liberalen.
Sind die Hallen einsturzgefährdet?
An den Hallen 76 und 77 stehen bereits einiger Zeit Bauzäune mit Warnschildern: „Achtung, Lebensgefahr“. Netze sollen Schutz geben, falls Bauteile herabstürzen. Die beiden Hallen gelten bereits seit 2021 als einsturzgefährdet. In einer Antwort der Gebäudewirtschaft auf eine Anfrage der Politik heißt es: „Im Rahmen der Betreiberverantwortung sind Maßnahmen zum Substanzerhalt der Gebäude und zur Gefahrenabwehr unverzichtbar, da spätestens Anfang 2025 die Standsicherheit der Hallen 76 und 77 nicht mehr gewährleistet werden kann.“ Weiter heißt es: „Am Ottmar-Pohl-Platz bestehen erhebliche Sicherheitsrisiken. Teile der bis zu 15,50 Meter hohen Außenwände können wegen Korrosionsschäden an den Stahlkonstruktionen der West- und Südfassade einstürzen.“
Warum wird nun ein 3D-Scan durchgeführt?
Wie die Rundschau berichtete, soll bis September dieses Jahres laut politischem Beschluss der Bezirksvertretung Kalk ein 3D-Scan der Hallen angefertigt werden, um als Rekonstruktionsanleitung zu dienen. Fraktionsgeschäftsführer Ulrich Breite erklärt dazu: „Geht es nach den Kalker Grünen, sollen die Gebäude nun 3-D gescannt werden, damit sie nach einem möglichen Einsturz wiederaufgebaut werden können. Durch Nichtstun einen möglichen Einsturz in Kauf zu nehmen und stattdessen einen Scan anzufertigen, um im Anschluss zumindest einen Wiederaufbau zu ermöglichen, ist völlig absurd und verantwortungslos.“
Welche Ideen und Planungen gab es bereits?
Im Sommer 2017, also vor mittlerweile sieben Jahren, gab es ein Werkstattverfahren zu den Hallen Kalk. In der Halle 76 soll bereits seit Jahren ein Ausstellungsraum für das Museum Ludwig entstehen. Doch auch in den anderen Hallen gibt es viele Ideen, die auf sich warten lassen. Unter anderem soll in der Halle 70 das Migrationsmuseum Domid entstehen.
Was passiert als nächstes?
Die Verwaltung hat mitgeteilt, noch in diesem Sommer „eine Beschlussvorlage zum weiteren Vorgehen hinsichtlich der Hallen 75-77 in den Rat“ einbringen zu wollen. Laut Stadt findet täglich eine Begehung der Hallen durch einen Sicherheitsdienst statt, einmal im Quartal prüfen Statiker das Bauwerk.