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Bluttat im WaldAnklage nach Angriff in Rath-Heumar erhoben

Lesezeit 2 Minuten
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In Rath-Heumar hat das SEK einen Tatverdächtigen festgenommen.

Köln – Das Opfer (36) war dem Tod deutlich näher als dem Leben. Lebensgefährlich verletzt, zwei Liter Blut verloren, massive Stichverletzungen an verschiedenen Stellen des Körpers und alleine in einem Waldstück bei Rath-Heumar. Der Fall, den die Kölner Staatsanwaltschaft nun angeklagt hat, ist ein Gewaltverbrechen, dass es in seiner Brutalität auch in einer Großstadt nur selten gibt.

Opfer im Wald zurückgelassen

Die Tragödie beginnt am 3. Mai 2020 in Leverkusen. Ein 33 Jahre alter Mann fährt aus den Niederlanden ins Rheinland und will das spätere Opfer (36) und seine Freundin zur Rede stellen. Der 33-Jährige offenbar rasend vor Eifersucht geht von einer Affäre seiner Lebensgefährten aus und verfolgt das Paar mit seinem Auto. Die Freundin, so steht es in der Anklage, erkennt den 33-Jährigen im Rückspiegel und über die Freisprechanlage nehmen die Fahrer Kontakt auf. Im Wagen des Niederländers hält sich noch eine weitere Person auf, die aber unbekannt blieb. Die Fahrt geht zu einer Tankstelle in Rösrath. Dort steigt der 36-Jährige zu einer Aussprache in den Wagen des Niederländers. Kurze Zeit später endete die Tour in einem Waldstück in Rath-Heumar. Der 36-Jährige will aus dem Wagen entkommen, doch dies gelingt ihm nicht. Nun wird dem Opfer eine unbekannte Flüssigkeit ins Gesicht geschüttet – dem Mann gelingt nun die Flucht aus dem Wagen in den Wald.

Der 33-Jährige soll hintergelaufen sein und mit einem spitzen Gegenstand dem Opfer gravierende Kopfverletzungen und massive Schnittverletzungen im Bauchbereich zugefügt haben. Danach ließ der Angreifer den lebensgefährlich verletzten Mann im Wald zurück – ohne ihm noch „No Police“ (keine Polizei) zugerufen zu haben. Vermutlich war der Mann auch nicht mehr in der Lage die Beamten zu rufen. Zwei Spaziergänger bekamen die dramatische Situation aus der Ferne mit und halfen dem Mann. In der Anklage wird unmissverständlich klar gemacht: Hätten die Zeugen dem 36-Jährigen nicht geholfen und die Rettungskräfte gerufen, wäre der Mann gestorben.

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Durch die erlittenen Verletzungen verlor das Opfer zwei Liter Blut. In einer Notoperation konnte den Mann das Leben gerettet werden. Am 8. Mai 2020 konnten Ermittler den Tatverdächtigen in den Niederlanden aufgrund eines europäischen Haftbefehls festnehmen. Dem 33-Jährigen wird versuchter Mord und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen, wie der Sprecher des Landgerichtes, Dr. Jan Orth der Rundschau sagte.