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Jüdisches Museum in KölnMiQua soll 95 Millionen Euro kosten und wird erst 2024 fertig

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Bleibt Baustelle bis 2024: das Museum im Quartier („MiQua“).

Köln – Beim Bau des Jüdischen Museums samt Archäologischer Zone („MiQua“) kommt es zu weitaus mehr Verzögerungen und Kostensteigerungen als bislang erwartet.

Die neueste Kostenprognose der Stadt lautet 95 Millionen Euro. „Das sind 18 Millionen Euro mehr als in 2017 prognostiziert“, sagte Baudezernent Markus Greitemann am Montag. Beim Baubeschluss im Jahre 2010 war der Stadtrat noch von 45 Millionen Euro ausgegangen – nicht mal die Hälfte der nun veranschlagten Kosten.

Fertigstellung erst 2024

Und auch der Zeitplan ist völlig aus den Fugen geraten. Mit der Fertigstellung des Museumskomplexes rechne man jetzt im ersten Quartal 2024, so Greitemann. Der Bau begann 2015, ursprünglich sollte das Ensemble mal 2019 eröffnen, dann war das erste Halbjahr 2021 geplant.

Vergangenen Sommer wurde deutlich, dass daraus nichts wird, doch das genaue Ausmaß der Verzögerung blieb zunächst unklar. Nun steht fest: Es kommen noch mal mehr als zweieinhalb Jahre obendrauf.

Unterschiedliche Gründe für Verlängerung

Die Gründe für die lange Bauzeit und die Kostenexplosion sind vielfältig, dazu zählen Blindgänger im Baugrund, aufwendige Sicherungsmaßnahmen für archäologische Funde oder unvorhergesehene Schäden am Fundament des Rathauses.

Durch die vielen Verzögerungen waren die Baufirmen nicht mehr an die Verträge gebunden – dann wird es in aller Regel teurer. Einige Firmen sprangen ab, weil sie andere, lukrativere Aufträge hatten. Man müsse für das Projekt jetzt sieben Gewerke neu ausschreiben, sagte Greitemann. „Es gab sechs Kündigungen und eine Insolvenz.“

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Betroffen sind etwa Dach, Fassade und technische Gebäudeausrüstung. Geeinigt hat sich die Stadt indes mit dem Stahlbauer. Den Vertrag habe er am Montag unterschrieben, so der Baudezernent. Man habe feste Termine vereinbart, im März 2021 solle der Stahlbau abgeschlossen sein.

Nächstes Jahr, wenn 1700 Jahre jüdisches Leben in Köln gefeiert werden, werde man im Praetorium und im museumspädagogischen Zentrum des „MiQua“ bereits Veranstaltungen und Baustellenführungen anbieten.