Interview mit TV-Schauspielerin Nora Boeckler„Ich habe mich in Köln verknallt“

„Es fällt mir schwer, jetzt ein lustiges Programm zu schreiben“: Nora Boeckler will möglichst bald wieder als Comedian auftreten. In Köln fühlt sie sich längst verwurzelt.
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- Die Kölner Schauspielerin Nora Boeckler (40) ist am Donnerstag in der RTL-Sendung „Der Lehrer“ zu sehen.
- Dort spielt sie die Mutter Astrid Brückner.
- Ihre Tochter Eileen erfährt durch ihren Lehrer, dass sie gezeugt wurde, um ihrer kranken Schwester Merle das Leben zu retten.
- Sophie Deistler hat mit ihr gesprochen.
Was hat Ihnen am besten bei den Dreharbeiten von „Der Lehrer“ gefallen?
Ich habe mir schon länger gewünscht, mit meinem Kollegen Alexander Koll drehen zu dürfen. Er hat dann in der Tat bei „Der Lehrer“ meinen Mann Wolfgang gespielt. Das war eine echt tolle Überraschung.
Bisher haben Sie vor allem Rollen in Komödien gespielt. Liegen Ihnen auch ernstere Rollen?
Total. Ich durfte zum Glück schon ein paar ernste Rollen spielen. In der neuen Serie „Tonis Welt“ spiele ich zum Beispiel die Mutter von Valerie, die Tourette-Syndrom hat. Das war eine herausfordernde und eine ganz tolle Rolle.
Zur Person
Nora Boeckler leitet neben ihrer Schauspielkarriere mit ihrem Ehemann Ronald Tenholte die Saftbar „Kaltpresse“ nahe dem Chlodwigplatz und tritt als Comedian auf.
Im vergangenen Jahr musste sie ihre Solo-Tour wegen der Corona-Pandemie unterbrechen. Ab 14. April ist sie in der VOX-Serie „Tonis Welt“ zu sehen.
Was begeistert Sie am meisten daran, vor der Kamera zu stehen?
Es macht mir bei jeder Rolle Spaß, die Figur zu denken, zu fühlen und auch zu entwickeln. Für mich ist das Drehen keine Arbeit. Es ist auch schön, als Comedian auf der Bühne zu stehen, wenn das Publikum tobt. Mit meinem Soloprogramm 90 Minuten alleine die Bühne zu rocken ist aber eine ganz andere Art von Arbeit.
Als Comedian und Mitinhaberin der „Kaltpresse“ sind Sie von den Corona-Maßnahmen betroffen. Wie geht es Ihnen persönlich damit?
Ich hatte 2020 das riesige Glück, dass ich ganz viel vor der Kamera stehen durfte. Wäre das nicht der Fall gewesen, wäre es echt ein hartes Jahr gewesen. Statt 60 Vorstellungen auf meiner Deutschlandtournee habe ich nur vier gespielt. Es ist noch kein Auftritt vor Publikum in Sicht, das macht mich sehr emotional. Auch die Kaltpresse hatte insgesamt sechs Monate zu. Wir hatten 2019 ein gutes Jahr mit der Kaltpresse und konnten genug zurücklegen. Das darf aber nicht lange so weitergehen.
Fällt es Ihnen schwer, in der Corona-Krise neue lustige Programme für die Bühne zu schreiben?
Das fällt mir gerade total schwer. Eigentlich hatten meine Agentur und ich geplant, im Herbst mit einem neuen Programm rauszukommen, aber es ist mir leider nicht gelungen, ein lustiges Programm zu schreiben. Zumal ich die Tour mit meinem alten Programm fortsetzen möchte, das ich letztes Jahr kaum spielen konnte.
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Die „Kaltpresse“ öffnet voraussichtlich am 8. März wieder. Wie laufen die Vorbereitungen?
Mein Mann und ich werden drei Tage am Stück durcharbeiten, um alles auf Vordermann zu bringen. Wir müssen viel vorbereiten, angefangen bei den Säften, die gepresst werden müssen. Wir machen alles selbst in der „Kaltpresse“, von veganen Pralinen bis hin zu Müsli.
Stehen Sie auch selbst hinter der Theke?
Unbedingt. Immer, wenn ich nicht vor der Kamera oder auf der Bühne stehe, bin ich in der Kaltpresse anzutreffen. Mein Ehemann ist auch oft dort. Der Laden ist unsere gemeinsame Leidenschaft.
Sie kommen aus Ludwigsburg und leben seit elf Jahren in Köln. Was hält Sie hier?
Ich habe mich in Köln verknallt. Köln ist so eine freundliche und offene Stadt, wo ich mich irre wohlfühle und viele Freunde habe. Ich werde nie vergessen, wie ich an meinem ersten Tag in Köln verzweifelt eine Straße gesucht und sofort Hilfe angeboten bekommen habe. Ich mag diese rheinische Gastfreundlichkeit.
Ihr Mann Ronald Tenholte hat letztes Jahr bei „Wer wird Millionär“ gewonnen und ihre Hochzeit in den Bergen geplant. Hat es geklappt?
Leider nicht. Wir haben eine kleine Corona-Hochzeit am 10.10.2020 in Köln gefeiert. Wir wollen aber unbedingt, sobald es möglich ist, ein schönes großes Fest in Österreich oder Südtirol feiern.