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Mutter und Säugling totPolizei warnt vor tödlichem Präparat aus Longericher Apotheke

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Köln – Die Medikamente sollten helfen, aber ihre Einnahme hatte offenbar tödliche Folgen: Eine Mutter und Ihr Neugeborenes sind in der vergangenen Woche nach der Einnahme eines Glukosegemischs aus einer Apotheke in Longerich gestorben. Wie Stadt und Polizei am Montagabend in einer gemeinsamen Presseerklärung mitteilten, hatte sich bereits am vergangenen Donnerstag ein Arzt bei der Polizei gemeldet und gleich zwei Fälle angezeigt, bei denen das höchstwahrscheinlich hoch giftige Mittel eingenommen wurde.

Im ersten Fall hatte die Glukosemischung dramatische Folgen. Die werdende Mutter hatte sich das Medikament in der Longericher Heilig Geist Apotheke an der Graseggerstraße abgeholt und war damit in die Arztpraxis gegangen, wo ihr der Arzt das Mittel verabreichte. Kurz danach verschlechterte sich ihr Zustand dramatisch. Sie wurde ins nahe gelegene Heilig Geist-Krankenhaus eingeliefert, das Kind wurde mit einem Notkaiserschnitt zur Welt gebracht. Weil die gesundheitliche Situation der Patientin immer bedrohlicher wurde, brachten die Ärzte sie und das Kind in die Uni-Klinik. Dort verstarb die Frau, das Neugeborene erlag einen Tag später vermutlich ebenfalls den Folgen der Medikamenteneinnahme seiner Mutter.

Deutliche Warnung der Behörden

Im zweiten Fall, den der Arzt bei der Polizei anzeigte, hatte die Patientin sich nach der Einnahme des Glukosegemischs unwohl gefühlt. Sie brach die Einnahme ab, bevor sie die gesamte Menge des Stoffes zu sich genommen hatte. Auch in diesem Fall stammte das Gemisch aus der Longericher Apotheke.

Die Behörden warnten am Montagabend ausdrücklich davor, Glukosepräparate aus der Apotheke an der Graseggerstraße weiter zu verwenden. Wer solche Medikamente in seinem Besitz habe, solle sie umgehend bei der nächsten Polizeiwache abgeben. Nach derzeitigem Ermittlungsstand seien ausschließlich Medikamente betroffen, die in der Longericher Apotheke hergestellt wurden.

Die Polizei richtete eine Mordkommission ein. Bei Durchsuchungen der Apotheke wurden Beweismittel sichergestellt. Die Stadt untersagte dem Apotheker außerdem, bis zur Klärung des Sachverhaltes selbst produzierte Medikamente zu vertreiben. Polizei und Stadt wollen am Dienstag in einer Pressekonferenz weiter über die Vorfälle informieren.