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Schuss in Köln-PorzHans-Josef Bähner äußert sich erstmals

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Pistole Schuss

Symbolbild

Köln – Der CDU-Politiker Hans-Josef Bähner (72) hat sich zum ersten Mal öffentlich zu dem Vorwurf geäußert, er habe im vergangenen Jahr, in der Nacht auf den 30. Dezember, unter Alkoholeinfluss einem 20-Jährigen am Rheinufer in Porz in die Schulter geschossen. In der Bezirksvertretung Porz wurde am Donnerstag eine Erklärung Bähners verlesen. Darin begründet er die Rückgabe seines Mandats (wie berichtet) und seinen Rückzug aus der Politik mit einer „rechtsstaatlichen Hatz“ auf sich und seine Frau. Fraktions-Chef Werner Marx verlas die Erklärung.

Bähner schützt seine Frau

Bähner gibt darin an, sich nun schützend vor seine Frau stellen zu müssen. Er habe erwartet, sein Mandat ruhen lassen zu können. „Meine Hoffnung war, durch den Rückzug aus der Tagespolitik bis zur endgültigen Klärung der Vorwürfe gegen mich, die Vorverurteilungen durch die Presse und Teile der Politik eindämmen zu können.“ Mit der Nennung seines Namens „vor allem durch den Generalsekretär meiner Partei“ sei das „Kesseltreiben“ gegen ihn „in die nächste Eskalationsstufe“ gegangen. Er habe „schlimme Drohanrufe“ erhalten, seine Frau sei „auf der Straße beschimpft“ worden. Er sei zutiefst verletzt, wolle aber durch „ein Festhalten am Mandat“ nicht „eine tiefgreifende, schädliche Veränderung der Mehrheitsverhältnisse in Porz“ verantworten. Bähner will nicht, dass seine Erklärung „als Schuldeingeständnis gewertet“ wird. Er erwartet, dass „unser Schritt respektiert wird, und ich so lange in Ruhe gelassen werde, bis das Verfahren gegen mich rechtskräftig abgeschlossen ist“.

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Mitglieder verschiedener rechtsrheinischer Initiativen traten nach der Verlesung in den Saal. Sie hatten die rechte Schulter verbunden und mit einem roten Fleck eingefärbt, der an die Schusswunde erinnern soll. Sie zeigten Transparente wie „Ein Monat Schweigen und Vertuschung“ und „Getroffen hat es einen, gemeint sind wir alle“. Sie folgten der Aufforderung, zu gehen. Einer der Demonstranten erklärte der Rundschau, sie wollten, dass die Wahrheit ans Licht komme: „Ein Politiker sitzt nicht in U-Haft, andersherum wäre der Jugendliche bestimmt inhaftiert worden.“