Halbe Flotte in Köln defektSchon über 1500 KVB-Räder durch Vandalismus zerstört
Köln – Es hört nicht auf. Immer weiter werden die KVB-Räder des Betreibers nextbike in Köln zerstört. Die Schlösser werden so zerschlagen, dass das Rad nicht mehr nutzbar ist. Mittlerweile ist mehr als die Hälfte der gesamten Flotte betroffen. Ein Sprecher der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) bestätigt der Rundschau: „Wir können zurzeit rund 1500 Räder nicht mehr einsetzen.“ Deshalb hatte der Betrieb bereits am Wochenende bekannt gegeben, dass er das rechtsrheinische Gebiet mit dem Leihservice nicht mehr bedient. Die noch fahrbereiten Räder reichen gerade noch für das Kerngebiet der Innenstadt. „Wir hoffen auf eine Trendwende, damit wir endlich dazu kommen können, die Flotte wieder aufzustocken“, so der Sprecher weiter. Um die Wende selbst herbeiführen zu können, entwickelt der Betreiber zurzeit neue Schlösser, die sich nicht mehr so schnell zerstören lassen. „Aber bis dieses Schloss vorliegt und eingebaut werden kann, wird es noch einige Zeit dauern“, heißt es aus der KVB-Zentrale.
Video im Internetnetzwerk TikTok als Auslöser
Ursprung der „Zerstörungswelle“ soll ein Video im Internetnetzwerk TikTok sein, das zeigt, wie das Schloss der KVB mit einem Stein zerschlagen wird. Mit dem Video werden Nutzer zum Nachahmen aufgefordert. Das Video wurde wohl mittlerweile von der Plattform entfernet. „Doch nach unserer Erkenntnis gibt es Nachfolgervideos“, berichtet der KVB-Sprecher. Die Videoplattform ist vor allem bei jungen Menschen beliebt. Dementsprechend sei es auffällig, dass es eine Häufung von zerstörten Rädern im Umfeld von Schulen gibt, sagt die KVB auf Nachfrage. Täter, die bisher dingfest gemacht werden konnten, bewegten sich in einer Altersgruppe von 10 bis 14 Jahren.
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Allerdings scheint die Anzahl der bisher ausfindig gemachten Täter nicht für eine Trendwende zu sprechen. Laut der Kölner Polizei konnten bisher lediglich 30 Fahrradzerstörer erwischt werden, überwiegend in Kalk und Mülheim. Wer später für die Kosten aufkommen wird, ist bisher vollkommen unklar. Die KVB geht von einem großen finanziellen Schaden aus. „Noch können wir die Summe aber nicht seriös beziffern“, sagt der Betriebs-Sprecher.