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Geißbockheim-ErweiterungFC-Ausbau im Grüngürtel steht vor nächster Prüfung

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Die Gleueler Wiese erstreckt sich parallel zum Militärring zwischen Gleueler Straße und Geißbockheim.

Köln – Die Ausbaupläne des 1.FC Köln im Grüngürtel bleiben in der Kritik: Mehrere Umweltorganisationen warnen vor der Sitzung des zuständigen Regionalrates Köln am Freitag vor den massiven Konsequenzen für das Klima, sollte das politische Gremium die Ausbaupläne rechtssicherer machen. Helmut Röscheisen, Vorstandsmitglied des Kölner Ablegers des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), sagte: „Während in einigen Städten Deutschlands bereits der Klimanotstand ausgerufen wird, soll in Köln ein für den Klimaschutz wichtiger Teil der Kaltluftschneise im Äußeren Grüngürtel (...) ohne Not zerstört werden.“

Wie berichtet, will der FC sich rund um das Geißbockheim ausdehnen, plant dafür auf den Gleueler Wiesen ein Nachwuchs-Leistungszentrum samt drei weiteren Kunstrasen-Plätzen. Allerdings muss dafür der Flächennutzungsplan geändert werden, denn das Areal ist noch als Regionaler Grünzug ausgewiesen, die Ziele sind der Schutz der Landschaft, der Erholung sowie des Grundwassers. Deshalb hat die Stadt ein sogenanntes Zielabweichungsverfahren bei der Bezirksregierung beantragt. Die Logik: Mit den ursprünglichen Zielen des Flächenplanes hat das Vorhaben des FC nicht viel gemeinsam, also soll der Plan geändert werden – über das Zielabweichungsverfahren.

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Dafür ist der Regionalrat des Regierungsbezirkes Köln mit 4,4 Millionen Einwohnern zuständig, also von Aachen bis Bergneustadt und Radevormwald bis Blankenheim. Das Gremium beschäftigt sich mit der Flächenpolitik und tagt am Freitag in Köln. Die Bezirksregierung empfiehlt den 44 Mitgliedern, das Vorhaben durchzuwinken. CDU und SPD vereinen 30 Sitze, die Sozialdemokraten werden laut Fraktionschef Gerhard Neitzke zustimmen, für die CDU teilte der Kölner Stefan Götz mit: „Wir diskutieren das noch, sowohl ob als auch wie. Die Entscheidung fällt erst Freitagmorgen.“

Die Naturschutzorganisationen wollen nun am Freitag vor der Sitzung demonstrieren, sie fordern auch die Veröffentlichung zweier Gutachten zu rechtlichen und klimatischen Aspekten. Votiert der Regionalrat gegen das Vorhaben, ist laut Bezirksregierung die Stadt Köln am Zug, sie hat die Planungshoheit. Demnach ist es möglich, auch ohne die Zustimmung das Änderungsverfahren des Flächennutzungsplanes zu Ende zu führen. Gegen den später nötigen Bebauungsplan können die Verbände dann klagen.