Am Sonntag beginnt die umstrittene Fußball-Weltmeisterschaft in Katar. Viele Kölner Kneipen boykottieren die Spiele, andere wiederum zeigen die Spiele. Eine unvollständige Übersicht.
Fußball-WM in KatarWo die Spiele in Köln zu sehen sind - und wo nicht
Wo die Spiele zu sehen sind?
Joe Champs
Fußballübertragungen sind das Kerngeschäft der Sportsbar Joe Champs. Deshalb werden die Spiele auch in den beiden Filialen am Rudolfplatz und in Deutz laufen. „Wenn wir die Spiele nicht zeigen, verdienen wir kein Geld“, heißt es aus der Filiale am RudolfplatzJoe Champs Rudolfplatz, Hohenzollernring 1-3 Joe Champs Deutz, Constantinstraße 96 www.joe-champs.de
Ubierschänke
Die Ubier Schänke zeigt alle WM Spiele sofern die Nachfrage groß genug ist. „Wir würden auch nachts öffnen, wenn Leute kommen“, sagt Inhaber Detlef Weisweiler.Ubierschänke, Ubierring 19 www.ubierschaenke-koeln.de
Petersberger Hof
Der Petersberger Hof in Klettenberg zeigt die Spiele der WM. Allerdings mit einer Einschränkung. Gezeigt werden nur die Spiele, die innerhalb der Öffnungszeiten stattfinden.Petersberger Hof, Petersbergstraße 41 www.petersbergerhof.de
Deutzer Brauhaus
Das Brauhaus im Deutzer Bahnhof ist Anlaufstelle für viele Reisende. Dort wird die WM zu sehen sein. Alle Spiele werden dort aber nicht gezeigt. „Wir zeigen in jedem Fall alle deutschen Spiele und auch sonst alle anderen wichtigen Spiele, etwa in der Finalrunde“, sagt eine MitarbeiterinDeutzer Brauhaus, Ottoplatz 7 www.deutzerbrauhaus.de
Borsalino
Im Studentenviertel dürfte es genügend Möglichkeiten geben, die WM zu verfolgen. So auch im in diesem Jahr frisch renovierten Borsalino, dem Restaurant und Cocktailbar auf der Zülpicher Straße. „Wir zeigen alle Spiele auf drei großen Leinwänden“, sagt ein Mitarbeiter.Borsalino, Zülpicher Straße 7 www.borsalinokoeln.de
Rendezvous
Direkt gegenüber auf der anderen Straßenseite liegt im Kwartier Latäng das Rendezvous, das ebenfalls alle Spiele zeigen wird. „Wir wissen nicht, wie groß das Interesse ist, aber wir hoffen natürlich, dass viele Menschen kommen werden“, sagt ein Mitarbeiter.Rendezvous, Heinsbergstraße 11a www.rendezvous-koeln.de
Katar-Spiele in Köln: Wer boykottiert die WM-Partien?
Brauerei zur Malzmühle
Die Häuser der Brauerei zur Malzmühle boykottieren die WM. „Wer uns kennt, weiß, dass die Malzmühle schon immer für Vielfalt, Völkerverständigung und Weltoffenheit stand"“, teilte die traditionsreiche Brauerei bereits im September mit. Menschenrechtsverletzungen im Gastgeberland und das Leid der Gastarbeiter dort seien nicht mit den eigenen Werten vereinbar. Betroffen sind die „Brauerei zur Malzmühle“ sowie die dortige „Mühlen Bar“ und das „Anno 1858“. Außerdem das „Brauhaus Pütz“ in der Engelbertstraße, das Brauhaus „Em Kölsche Boor“ am Eigelstein und die „Brauwelt Köln“ in Kalk.www.brauereizurmalzmuehle.de
Lotta
Die „Lotta“ in der Südstadt gehörte zu den ersten Kölner Kneipen, die ihren Boykott offensiv ankündigten. Dafür bieten es aber ein alternatives Programm an – ein Darts-Abend oder eine WM-Quizabend.Karolingerring 9 www-lotta-koeln.de
Chlodwigeck
Auch das Chlodwigeck in der Südstadt war unter den ersten, die ihren WM-Boykott öffentlich machtenAnnostraße 1-3 www.chlodwig-eck.de Bagatelle Bar
Nach langen Überlegungen hat sich die Bagatelle Bar in der Südstadt gegen eine Übertragung der Spiele entschieden. Stattdessen zeigt die Bar Spiele vergangener Fußball-Weltmeisterschaften, etwa das 7:1 im Halbfinale 2014 gegen Brasilien oder das erfolgreiche Finale 1990 gegen die Niederlande.Bagatelle Bar, Alteburger Straße 15a www.bagatelle-bar.koeln
Mainzer Hof
Die Weltmeisterschaft passt nicht zur Weihnachtsstimmung – das ist die Überzeugung des Mainzer Hofs in der Südstadt. Dazu kommen die bekannten ethischen Gründe. Deshalb werden hier während der WM keine Spiele gezeigt.Mainzer Hof, Maternusstraße 18 www.mainzerhof-koeln.de
Brauhaus Quetsch
Das Brauhaus Quetsch zeigt aufgrund der Menschenrechtssituation in Katar keine WM-Spiele. Die Inhaber organisierten stattdessen eine Spenden-Aktion. Für jeden verkauften Glühwein spendet das Quetsch während der WM-Zeit einen Euro für die Amnesty International Asylgruppe Köln.Quetsch, Hauptstraße 7, Rodenkirchen www.brauhaus-quetsch.de
Bars im Belgischen Viertel
Schon im Oktober kündigte ein Zusammenschluss von Bars im Belgischen Viertel ein WM-Boykott an. Beteiligt sind unter anderem die „Barracuda Bar“, „De.Lite", die „Wohngemeinschaft“, „Frieda“, „Forelle Blau“, „Gottes Grüne Wiese“, „Grünfeld“, „Monkeys“, „Pegel“, „Scheinbar“, „Tausend Bar“, „Zum goldenen Schuss“, „Zum scheuen Reh“ oder „Zappes“. „Die Organisation und Ausrichtung der WM in Katar beruht auf moderner Sklaverei und der Missachtung von Menschenrechten. Wir werden dieser WM daher keinen Raum, keine Leinwand und keine Aufmerksamkeit geben, sondern sie konsequent zu boykottieren“ Auch das „Low Budget“ auf der Aachener Straße schloss sich dem Boykott früh an.
Wohl keine Public-Viewing-Veranstaltungen während der WM
Der Stadt lagen am Dienstag weiterhin keine Anträge für genehmigungspflichtige Public-Viewing-Veranstaltungen in abgegrenzten Bereichen mit Zugangskontrollen vor.
Veranstalter Micki Pick, der bei den vergangenen Großturnieren unter anderem Public-Viewing-Veranstaltungen im Rheinauhafen veranstaltet hat, wird in diesem Jahr kein „Rudelgucken“ anbieten. „Es macht einfach keinen Sinn“, sagt Pick. „Es gibt zu viele Widersprüche und zu vieles, wo wir nicht dahinterstehen.“
Josef Rayes, Betreiber des Biergartens am Aachener Weiher, lässt sich die Entscheidung noch offen. Die Stimmung sei im ganzen Land bezüglich der WM gekippt. „Die ganze Situation ist unbefriedigend, es wird immer unwahrscheinlicher, dass wir etwas machen.“ssss