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Filiz Cetinkaya aus KölnDiese Kiosk-Verkäuferin zeigt allen ihre tolle Stimme

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Ihre Lieder stellt Filiz Cetinkaya, kurz: „Phillis“, am Freitag vor.

Köln – Sie ist die gute Seele des Justizzentrums an der Luxemburger Straße. Egal ob Richter oder Angeklagter, bei Filiz Cetinkaya, der Verkäuferin im „Kiosk am Justizzentrum“, kommen alle zusammen. Ob Kaffee, Tabak, süße oder salzige Nervennahrung, es gibt fast alles. Bei ihrer Arbeit läuft fast immer Musik. Manchmal singt sie mit, und es lässt sich erahnen, was für eine Stimmgewalt in der jungen Frau steckt, die alle „Phyllis“ nennen. Das ist Cetinkayas Künstlername, unter dem sie nun ihre erste EP „Feel this“ vorlegt. Verorten lässt sich ihre Musik zwischen Soul und Hip-Hop, Rock und Funk. Vorbilder: Lenny Kravitz, Jay Z, Pharrell Williams, Stevie Wonder, Aretha Franklin und, wie sie sagt: „Der allmächtige Michael Jackson.“ Nicht selten stehen Kunden den Takt mitwippend vor dem Tresen, während sie ihre Zeitung bezahlen.

Am Freitag, dem Unesco-Welttag der kulturellen Vielfalt, stellt die Musikerin ihre Songs bei „Bühne frei für Menschlichkeit“ vor. Das Event, veranstaltet vom Verein „Acts for Humanity“ steigt ab 20.15 Uhr im Carlswerk in Mülheim und wird im Internet gestreamt. Unter der Überschrift „Antirassismus + Musik“ soll „ein Zeichen gegen Rassismus und für Diversität und Menschlichkeit“ gesetzt werden. Mit diesen Themen beschäftigt sich Phyllis in ihren Texten.

Ganz besonders freut sich die Musikerin auf die Premiere ihres Songs „Rocket-Girl“.„Den habe ich meiner Heldin Carola Rackete geschrieben, die als Kapitänin des Rettungsschiffs ,Sea-Watch 3’ bei der Rettung von Flüchtlingen im Mittelmeer klaren Kurs in Sachen Menschlichkeit gehalten hat“, sagt die Künstlerin. Die Musik wurde Phyllis quasi in die Wiege gelegt. Ihr Vater, ein Bergmann, griff nach der Schicht zur Gitarre. „Er spielte Lieder, die wir kannten, oder komponierte Songs“, sagt Phyllis. Sie macht seit über zehn Jahren Musik, meist mit Partner JP. Auch wenn der Auftritt nur online stattfinde, freut sie sich, „endlich meine Songs vorstellen zu können“.